Aktuell befinde ich mich in einer Phase der bloggerischen Selbstfindung. Ich bekomme im Moment wahnsinnig viele Anfragen von größeren und kleineren Brands bezüglich einer Zusammenarbeit, Einladungen zu Events sowie Anfragen zu bezahlten Blogbeiträgen. Meine Reichweite bei Instagram wächst gerade für meine Verhältnisse enorm und mich macht es wahnsinnig stolz das meine Arbeit bei Euch und den Brands ankommt. Gerade in der heutigen Zeit in der der Markt von Influencern, Content Creatorn, Youtubern und Bloggern nahezu überschwemmt wird ist das für mich ein unglaublich positives Zeichen. Wir sind nun mal die neue Art der Werbung und der Vermarktung diverser Produkte.

Aber wie viel Werbung ist meinen Lesern eigentlich zumutbar? Mich nervt es wahnsinnig, dass ich bei selbst gekauften Artikeln jedes Mal den Tag „Werbung“ hinzufügen muss, meiner Meinung nach ist das für meine Follower total irreführend und nicht transparent genug um zu erkennen, für welche Beiträge ich bezahlt wurde, welche mit Klamotten gesponsert sind oder was ganz einfach selbst gekauft wurde.

Zudem möchte ich mit dem was ich mache authentisch bleiben und nicht jeden „Schrott“ auf Instagram vermarkten und zu allen Kooperationen „ja“ sagen. Ich möchte keinen Dauerwerbesender auf meinen Instagram-Kanal bedienen aber dennoch möchte ich Euch von Produkten berichten von denen ich überzeugt bin oder die ich genial finde. Immerhin bin ich dafür Blogger. 
Früher, zu meinen Anfangszeiten, habe ich wirklich zu nahezu jedem Produkt „Ja“ gesagt. Billigklamotten aus China, billige Silikonhandyhüllen, 0815 Schmuck – Egal was. Aber mit der Zeit ist mir klar geworden, dass das nicht mein persönlicher Sinn und Zweck des Bloggerseins ist. Die Qualität meiner Beiträge und Kooperationen sind mir viel wichtiger. Außerdem habe ich gelernt, dass es wahnsinnig wichtig ist, wenn nicht sogar der wichtigste Punkt, sich selbst treu zu bleiben. Deshalb sage ich in letzter Zeit oft „Nein“ zu Produkten zu denen ich mich nicht hingezogen fühle oder die mich nicht interessieren. Bitte fasst das jetzt nicht als hochnäsig auf. 

Als Beispiel habe ich mal eine Anfrage erhalten einen Blogbeitrag über „Bubble Balls“ zu schreiben was für mich absolut nicht Infrage kam. Geld hin oder her. Auch habe ich eine Einladung zu einem Event in der Türkei inklusive Flüge + Hotel erhalten die ich auch abgelehnt habe. Das hat definitiv nichts mit Rassismus zu tun, ich habe einfach schon immer gesagt, dass mich das Land urlaubsmäßig nicht interessiert und ich niemals hin möchte also warum sollte ich dann plötzlich zu so etwas ja sagen nur weil man mir das bezahlt? Das macht mich nicht nur bei meinen Followern sondern auch bei Freunden und Familie unglaubwürdig.
Natürlich probiere ich im Bereich der Kosmetik auch gern neue Produkte aus, aber das tun wir im „normalen Leben“ ja auch aber wenn mich das Produkt dann nicht überzeugt, dann teile ich diese Meinung auch öffentlich und sachlich mit. 
Nur weil man mir ein Produkt (egal welcher Art) zum Testen zuschickt heißt das nicht, dass damit automatisch eine positive Meinung dazugebucht wird. Hier versuche ich meine Meinung dann trotzdem qualitativ wiederzugeben. 

Ein weiteres Beispiel ist zum Beispiel eine Kooperation die ich damals eingegangen bin, bei denen ich mich gezwungen gefühlt habe, trotz der wahnsinnig schlechten Qualität der Anziehsachen ein Bild davon zu posten. Die zugeschickten Anziehsachen haben nach Chemie gestunken, waren fehlerhaft und qualitativ grottenschlecht und eigentlich nur noch reif für die Mülltonne (wo sie hinterher auch gelandet sind). Aber weil ich zu der Kooperation vorab ja gesagt habe, habe ich mich gezwungen gefühlt meinen Teil der Abmachung zu erfüllen. Anschließend habe ich denen eine saftige Meinung dazu gesagt und es kam nie etwas zurück. Heutzutage würde ich niemals aus schlechtem Gewissen für so einen Schrott Werbung machen sondern die Kooperation direkt abblasen. 

Aber ich bin auch ehrlich: Natürlich möchte ich mit meinem Hobby Geld verdienen.
Ja, ich verdiene Geld mit Instagram und meinem Blog und natürlich wünsche ich mir einen Großteil meines Geldes mit meinem Hobby und meiner Leidenschaft zu verdienen, wer tut das nicht.
Zeittechnisch und von meiner Überzeugung her ist es mir aber nicht möglich, jede Kooperation anzunehmen da ich noch einen Hauptjob und meinen Sport habe. Deshalb habe ich für mich den Mittelweg gefunden, zukünftigen Kooperationspartnern ein Angebot zuzuschicken. Auf der einen Seite habe ich die Möglichkeit Geld zu verdienen und auf der anderen Seite muss ich dadurch nicht jede Anfrage annehmen und mich unter dem Wert verkaufen. Wenn der zukünftige Kooperationspartner nicht gewillt ist für Leistung und Werbung zu bezahlen, ist es einfach so. Dafür bin ich zu lang im Geschäft um zu wissen, dass ich nicht für umsonst diverse Leistungen anbiete.

Ideen für Fotos, die Kamera, mein Lightroom-Abo sowie ggf. Fahrtkosten müssen schließlich auch bezahlt werden. Des weiteren habe ich dann auch die Möglichkeit diese Beiträge mit „bezahlter Werbung“ zu markieren und Euch die Chance zu geben um zu erkennen auf welcher geschäftlichen Ebene dieser Post entstanden ist. Natürlich alles unter dem Aspekt, dass das Produkt für mich interessant ist. 

Es ist wahnsinnig wichtig für mich geworden Euch gegenüber ehrlich und authentisch zu bleiben und möchte zukünftig wieder mehr darauf zu achten. In letzter Zeit ist mir einfach klar geworden, dass Authentizität das Hauptmerkmal ist und auch der Grund, warum Leute einem folgen oder nicht. Es bringt mir nichts wenn ich jeden Tag irgendeinen Schrott auf meinem Kanal vermarkte mit dem Ihr und ich nichts anfangen können. Nicht umsonst steht bei diversen Anleitungen wie man erfolgreich bei Instagram & Co. wird, dass man authentisch bleiben soll

Auch möchte ich Euch in diesem Post einmal ein großes Gerücht lüften: 
Wenn ich Rabattcodes an Euch gebe, habe ich nichts davon. Ich bekomme keine Provision oder Geld dafür. Ich tue Euch lediglich einen Gefallen mit dem Ihr Geld sparen könnt. Diese Rabattcodes vermittle ich auch nur, wenn ich von Produkten überzeugt bin, denn es bringt mir nichts wenn Ihr Euer Geld für sämtlichen Scheiß ausgebt. 

Das Thema „Follower kaufen“
Accounts mit vielen Followern wirken natürlich in erster Linie beeindruckend und die Chance auf gute Kooperationen steigt mit jedem Follower. Aber die Marken sind auch nicht doof und geben Kooperationen lieber an authentische Influencer. Was bringen Accounts mit 20k Followern, wenn 90% aus Indonesien kommen? Zudem kann man online das Profil auswerten und analysieren lassen, sprich, wie ist der Followerzuwachs (stetig oder alles auf einmal) und woher kommen die Follower. Zudem gibt es die guten Insights bei Instagram welche oft von Agenturen und Brands angefordert werden. Da steht alles schwarz auf weiß! Meine Follower kommen überwiegend aus Wuppertal, Köln, Düsseldorf, London und München was von der Authentizität viel mehr zählt und Festigkeit beweist als Städte die sich im fernen Osten befinden. Meiner Meinung nach ist der Followerkauf in der Bloggerszene eher ein Schnitt ins eigene Fleisch. 

Ich hoffe, dieser Beitrag hat Euch einen etwas anderen Blick auf die Bloggerszene gegeben, denn ich habe mich ehrlich zu einigen Aspekten geäußert.

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