Zum zweiten Mal in meinem Leben ging es für mich nach Asien und ich war extrem aufgeregt und voller Vorfreude. Meine beste Freundin hat ein Jahr in Seoul gelebt und Sascha und ich haben das zum Anlass genommen sie zu besuchen. Ein weiterer Grund unseres Besuchs war natürlich, dass die Jihyuk kennenlernen wollten, die beiden haben im Dezember geheiratet, Durch ihre Stories und Postings bei Instagram wurde ich natürlich oft gespoilert und ich habe mich sehr aufs Essen in Südkorea gefreut. Für mich als Vegetarierin ist es manchmal schwer im Ausland etwas fleischloses zu essen zu bekommen und in Tokyo hatte ich damals erhebliche Probleme. Katrin sagte aber, dass es in Seoul kein Problem ist und es war tatsächlich leichter als gedacht.
Generell hat mir Seoul wahnsinnig gut gefallen, besonders der Mix zwischen Hochhäusern und Bergen sowie zahlreichen Parks hat mich fasziniert. Zudem war die Stadt trotz knappen 10 Millionen Einwohner sehr sauber und geordnet. Bei der U-Bahn wurde angestanden und im Allgemeinen sind die Koreaner extrem freundlich und hilfsbereit. Ich habe mich total wohl gefühlt. In Hongdae gab es jeden Abend was zu erleben: Junge K-Pop Künstler treten auf der Straße auf, alles ist bunt, laut und extrem. Das Viertel zieht einen in den Bann!
Unser Apartment haben wir via Airbnb gebucht und für 5 Nächte insgesamt 270 Euro bezahlt. Die Aussicht war gigantisch und an die morgendliche View konnte ich mich glatt gewöhnen. Extreme Sauberkeit, viel Liebe zum Detail und ein schnuckeliges Interior haben uns die Zeit dort sehr versüßt.
Für die Flüge mit Air China (via Peking) haben wir 590 Euro pro Person bezahlt. Allerdings hatten wir auf dem Rückweg 10 Stunden Aufenthalt am Flughafen Peking was teilweise verdammt hart war.
Nun stelle ich Euch die Unternehmungen, Museen und Ausflüge vor die wir gemacht haben. Falls Ihr eine Reise dorthin plant hilft Euch das vielleicht weiter oder bekommt einen genaueren Eindruck.
Namsan Park + Namsan Tower
Der Namsan Park liegt mitten in Seoul und Highlight ist die Aussichtsplattform des Namsan Tower. Der Aufstieg ist schon anstrengend da sich der Park auf einen Berg hochstreckt. Man hat jedoch die Alternative mit einer Seilbahn hochzufahren, so bekommt Ihr nochmal einen schönen Ausblick auf Seoul. Oben angekommen gibt es zahlreiche Plattformen um die Aussicht zu genießen und wer noch höher möchte sollte unbedingt auf den Namsan Tower. Umgerechnet kostet der Besuch knapp 10 Euro und ist jeden Cent wert da man Seoul so richtig von oben genießen kann.
Harry Potter Café
Für alle Potterheads unter Euch ist ein Besuch im Harry Potter Café ein Muss. Auf fünf Etagen könnt Ihr Räume aus Hogwarts oder Hogsmead erkunden, ein Butterbier trinken oder Euch verkleiden. Der Eintritt kostet lediglich ein Getränk pro Person, diese sind zwar nicht ganz günstig aber es lohnt sich einfach. Es handelt sich hier um ein inoffizielles Harry Potter Café, es ist kein Museum und man kann keinen Merchandise kaufen.
Poopoo Land
Sascha wollte unbedingt ins Poopoo Land und wie der Name schon erraten lässt dreht sich dort alles um die Wurst. Egal ob Jung oder Alt (in unserem Falle waren überwiegend kleinere Kinder dort), es macht Spaß dieses Museum bzw. Indooraktivität zu erkunden. Man muss sich durch einen Darm quetschen, durch ein Bällebad latschen und vieles mehr. Der Besuch ist einfach extrem lustig und mal etwas anderes.
Hanok Village
Wer Seoul traditionell erleben möchte sollte unbedingt einen Besuch ins Hanok Village einplanen. Es gibt einfach wunderschöne Fassaden zu entdecken und mein Highlight war dort eine Teestube in der ich einen extrem leckeren Grapefruit Tee getrunken habe. Ganz traditionell sitzt man dort auf dem Boden. Was ich aber extrem traurig fand, dass einige Menschen so respektlos sind und sich in dem Village laut verhalten obwohl in regelmäßigen Abständen Schilder stehen, mit der Bitte sich leise zu benehmen da immerhin Leute dort wohnen.
Grenze zu Nordkorea / DMZ
Dieser Ausflug war mit Abstand mein persönliches Highlight in Seoul bzw. Südkorea. Zuerst sind wir nach Imjingak gefahren und haben uns dort umgeschaut den Park besucht. Auf dem Weg dorthin haben wir bereits den streng bewachten Zaun gesehen welcher davon abhält Südkorea zu verlasen bzw. Nordkorea zu betreten. Anschließend ging es für uns weiter nach Gangwha ins Museum. Ganghwa ist eine kleine Halbinsel im Norden von Südkorea, dort befindet sich auch das Ganghwa Peace Observatrium. Der Besuch war extrem interessant und bildend, zudem gibt es dort Fernrohre, mit denen man direkt nach Nordkorea schauen kann. Für mich war das ein ganz besonderer Gänsehautmoment da die Entfernung relativ gering aber unüberwindbar ist. Ich persönlich glaube, dass dieses Dort nur zum Schein dort erbaut wurde aber ich behalte meine Verschwörungstheorien mal für mich. So standen wir einfach eine ganz lange Zeit dort, starrten auf Nordkorea, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken. Bis zum dortigen Zeitpunkt war Nordkorea für mich immer Mythos und so unerreichbar.
Gangnam, Samsung Tower und Coex Mall
Einen kompletten Tag haben wir in Gangnam und der Coex Mall verbracht. Als wir in Gangnam ausgestiegen sind, waren wir geschockt von all den „Plastic Surgery“-Gebäuden, Mädels mit Pflastern im Gesicht und der Oberflächlichkeit Gangnams. Es war verstörend zu sehen, dass Schönheitsoperationen zum Lifestyle gehören. Fun Fact: Während meiner Zeit in Seoul habe ich sogar eine Kooperationsanfrage bezüglich einer Schönheitsoperation erhalten. Dennoch lohnt sich Gangnam aber, man muss diese Gegensätze einfach mal erleben. Danach haben wir ein bisschen Zeit im Samsung Tower verbracht, dort gibt es viel zu erleben und interaktive Spiele zu betreiben. Auch ein VR-Erlebnis erwartet einen. Um ein bisschen Shopping zu betreiben sind wir zu Coex Mall gefahren welche einfach riesig ist. Es gibt einfach so unendlich viele Shops und Brands und wir hatten beide hinterher keine Lust mehr alles zu erkunden. Mein Highlight als Booklover war definitiv die Starfield Library welche sich in der Coex Mall befindet.
Hongdae, Hundecafé und Karaoke Bar
In Hongdae gibt es Abends immer etwas zu sehen: K-Pop Bands performen, alles ist bunt, laut und glitzert. Junge Leute sind überall und man muss Hongdae unbedingt erleben wenn es dunkel ist. Einen Abend haben wir dort in einer Karaoke Bar verbracht und obwohl ich absolut nicht singen kann hatten wir einen sehr lustigen Abend und haben gesungen war das Zeug hält. Außerdem gibt es dort jede Menge Animalcafés. Ich persönlich war in einem Hundecafé und habe dort eine Stunde mit Hunden gespielt und sie gestreichelt.
National Museum of Seoul
Der Eintritt in das Museum ist frei und obwohl ich erst euphorisch war und mich gefreut habe, war das Museum doch nach einiger Zeit eher langweilig. Der Großteil der Ausstellung besteht aus Vasen aus jeder erdenklichen Epoche und irgendwann war es einfach zu viel. Mich hätte es gefreut mehr über die Geschichte Südkoreas zu erfahren und nicht nur Vasen und Töpfen der letzten Epochen zu sehen.
Essen und Trinken
Südkorea ist bekannt für die BBQ’s und dementsprechend waren wir auch dort essen. Auch für Vegetarier gibt es grundsätzlich immer eine Auswahl, egal wo man essen geht. Beim BBQ wird eine Vielzahl an Gemüse und Fleisch serviert welche dann gegrillt werden. Fun-Fact: Eine Schere gehört zu jedem guten koreanischen BBQ dazu da man die Zutaten immer in mundgerechte Stücke zerschneidet. Allerdings war mein leckerstes Erlebnis ein Pumpkingporrigde, welches man sehr häufig in vielen Restaurants auswählen kann. Die Koreaner lieben Cafés und Kuchen, es gibt einfach unzählige Caféketten. Wir haben uns dort auch regelmäßig etwas warmen zu trinken geholt da die Temperaturen extrem kalt waren. Essen gehen ist super günstig in Seoul, man bekommt auch viel „an der Straße“ was total lecker schmeckt. Besonders die Mozarellasticks haben es mir dort angetan.
Kaiserpalast Gi
Ein weiteres Highlight der Reise war der Besuch im
Dort kann man eigenständig die Anlage erkunden, welche einfach wunderschön ist. Es gibt total viel zu entdecken, schöne Seen liegen ruhig und malerisch dort und wenn man in die Gemächer des ehemaligen Kaisers blickt ist es unvorstellbar, dass er dort je gelebt habt. Auch hier ist ein Besuch meiner Meinung nach Pflichtprogramm wenn man vorhat Seoul zu besuchen.