Ich hoffe, Euch geht es gut und ihr könnt das aktuelle gute Wetter hervorragend genießen. Da ich mich immer noch in Kurzarbeit befinde, und somit reichlich Zeit habe, mich meinem Hobby ‚Lesen‘ zu widmen, habe ich es geschafft, im Februar fünf Bücher (und zwei Hörbücher), zu verschlingen. Mein Ziel ist es ja, im Jahr 2021 insgesamt auf 80 Bücher zu kommen und ich muss mich glaube ich etwas sputen, wobei es immer noch ein Hobby ist, was mir Spaß macht. Ich will nichts erzwingen aber ich habe mir dennoch ein paar Ziele gesetzt. Im Januar und Februar habe ich jeweils ein Buch mit knapp 900 Seiten gelesen, und da auf meinem SuB noch mindestens zwei „dicke Bücher“ sind, werde ich als Challenge pro Monat ein dickes Buch davon lesen. Ein weiteres Ziel ist es, all meine angefangenen Buchreihen zu beenden, mich macht es wahnsinnig, so viele „angefangene“ Buchreihen noch nicht beendet zu haben. Aber schauen wir uns erstmal den Lesemonat Februar an:

Patrick Rothfuss – Die Furcht des Weisen 1
Das waren auch übrigens meine beiden Dicken aus Januar und Februar
Eine Intrige zwingt Kvothe die arkanische Universität zu verlassen. Seine Suche nach den sagenumwobenen Chandrian, die seine Eltern getötet haben, führt ihn an den Hof von Maer Alveron, und weiter zu den sturmumwogten Hügeln von Ademre, wo er beauftragt wurde, die Banditen der Wälder zu töten…

Teil zwei der Königsmörder-Chronik hat mich ebenso in den Bann gezogen wie Teil eins, und trotz der 860 Seiten, war nahezu jede Seite fesselnd. Kvothes Geschichte und Werdegang ist einfach ein Abenteuer, dass man miterlebt haben sollte. In Teil zwei verlässt Kvothe die Universität, und hier war ich ein bisschen traurig, denn die Kapitel die dort spielen sind grandios. Er reist nach Vintas um dort für Maer Alveron zu arbeiten, aber auch diese Kapitel sind unglaublich vielseitig, spannend und malerisch. Mich hätte es jedoch etwas mehr gefreut, über die Reise an sich zu lesen, diese wurde nur in wenigen Sätzen zusammengefasst, da man sonst wirklich jeden Schritt von Kvothe mitbekommt. Besonders hat mir wieder der fesselnde und malerische Schreibstil gefallen, der ganz neue Maßstäbe gesetzt hat. Neben alten Charakteren begegnen wir natürlich auch einigen neuen, bei denen ich teilweise nicht abschätzen konnte, wie durchtrieben sie sind bzw. was sie eigentlich verfolgen. Auch Denna bleibt nach wie vor ein Rätsel und ich denke, dass sie noch voller Geheimnisse steckt. Schade ist auch, dass wir nicht wirklich etwas neues über die Chandrian erfahren, denn immerhin ist Kvothe besessen von ihnen. Etwas langatmig wurden die Stellen, an denen Geschichten am Lagerfeuer erzählt wurden, da diese nicht wirklich mit der Handlung zu tun hatten, ein paar Seiten weniger hätten dem Buch nicht geschadet. Dennoch bleibt der Handlungsstrang in den Wäldern der Banditen extrem spannend und endet mit einem gigantischen Cliffhanger. Teil drei liegt auch schon bereit. Von mir gibt es deshalb 4,5 von 5 Sterne. 

SJ Bennett – Das Windsor Komplott
(Rezensionsexemplar)
Queen Elizabeth hat eine heimliche Passion: Sie löst für ihr Leben gern Kriminalfälle! Unerkannt, versteht sich, den Ruhm müssen andere ernten. Als während einer Feier auf Schloss Windsor ein russischer Pianist ums Leben kommt, wittert der MI5 sofort ein Komplott Putins. Die Queen ist not amused über so viel politisch brisanten Übereifer und zieht ihre junge nigerianische Privatsekretärin ins Vertrauen, die bald ebenso diskret wie beherzt ihre Kompetenzen überschreiten muss. Wird es den beiden Frauen gelingen, dem wahren Mörder auf die Spur zu kommen, bevor der MI5 größere diplomatische Verwicklungen auslöst?

Das Buch habe ich vom Knaur Verlag als Rezensionsexemplar zugeschickt bekommen, und mir vermutlich nicht gekauft, da ich von der Reihe noch nie etwas gehört habe. Aber ich bin wirklich froh, dass Buch gelesen zu haben, denn es ist wirklich abwechslungsreich und ich mag die Idee dahinter, dass die Queen in ihrer Freizeit Kriminalfälle löst. Sehr originell. Generell bekommen wir beim Lesen einen tiefen Einblick in das Leben des Royals mit all ihren Verpflichtungen. Die Ermittlung an sich ist herrlich und amüsant, mit typisch britischem Humor, den man mögen muss. Die Protagonisten, die Queen und Rozie kamen sehr authentisch herüber und ich habe es sehr gemocht, wenn die beiden heimlich, diskret und doch respektvoll Pläne geschmiedet haben. Sich die Queen so vorzustellen ist schon eine Abwechslung. Zwischen Pferden und Ausritten, Morden und Ermittlungen lernen wir die Queen neu kennen. Anfangs dachte ich, es könnte wirklich ein heftiger Politthriller werden, da alle Anzeichen erstmal auf Putin hindeuten. Aber das Buch nimmt dann doch eine andere Wendung an. Generell war die Spannung eher solide und mäßig und ich würde es eher als Cozy Crime bezeichnen. Nett und unterhaltsam für zwischendurch.
Deshalb gibt es 3 von 5 Sterne von mir.

Kathrin Arden – Der Bär und die Nachtigall
In einem Dorf am Rande der Wildnis, weit im Norden Russlands, wo der Wind kalt bläst und der Schnee viele Monate des Jahres fällt, erzählt die alte Dienerin Dunja den Kindern des Grundbesitzers Pjotr Geschichten über Zauberei, Folklore und den Winterkönig mit den frostblauen Augen. Verbotene Geschichten über eine uralte Magie. Doch für die junge, wilde Wasja sind dies weit mehr als Märchen. Sie allein kann die Geister sehen, die ihr Zuhause beschützen. Und sie allein spürt, dass sich in den Wäldern eine dunkle Magie erhebt.
Puh, das Buch zu bewerten wird relativ schwer. Ich wollte die Geschichte schon unglaublich lang lesen da ich so viel positives darüber gelesen habe. Allein das Cover hat mich schon in den Bann gezogen. Die ersten zwei drittel jedoch waren unglaublich langatmig und sehr langweilig, da kaum etwas spannendes passiert. In dem Buch vergehen 14 Jahre, ohne überhaupt auf Einzelheiten usw. einzugehen. Alle Protagonisten haben mehrer Namen (Verniedlichungsformen), und teilweise ist es super schwer durchzusteigen, wer wer ist. (Alexej, Aljoscha, Joschka sind z.B. ein und die gleiche Person). Generell waren mir persönlich zu wenige Details und Beschreibungen vorhanden, sodass das Buch sehr unpersönlich und oberflächlich rüber kam. Wie viele Menschen lebten beispielsweise in dem Dorf? Dass Wasja mit Geistern sprechen kann, liest man alle 20 Seiten mal obwohl das ja eigentlich der Hauptinhalt des Buches ist. Auch generell empfand ich die Protagonisten als sehr unsympathisch und dümmlich, sie verhalten sich viel zu naiv und vorhersehbar. Am meisten war ich vom Priester Konstantin genervt, da er ständig die Familie bekehren musste und Gott Thema Nummer eins war. Zwischenzeitlich habe ich wirklich die Lust am Lesen verloren, jedoch werden die letzten hundert Seiten endlich mal spannend und endlich passiert auch etwas. Das Buch wurde zum Schluss endlich wirklich magisch und konnte mich packen. Ist halt super schade, dass es nicht von Beginn so war. Die anderen Teile würde ich lesen, wenn ich meine komplette Merkliste mit Büchern beendet hätte, da ich schon noch wissen möchte, was Wasja mit ihrer Gabe vor hat.
Ich schwanke wirklich zwischen 2,5 und 3 von Sternen. 

Stacey Halls – Die Verlorenen
(Rezensionsexemplar)
London 1754: Die junge Bess Bright, die in bitterer Armut, im Schlamm und Dreck des Londoner Hafens aufgewachsen ist, findet sich von einem Moment zum anderen in einem Alptraum wieder. Vor sechs Jahren musste sie ihre gerade zur Welt gekommene Tochter Clara ins Waisenhaus geben, außerstande, sie zu ernähren. Jetzt, da sie Clara endlich zu sich holen kann, sagt man Bess, dass ihre Tochter schon längst abgeholt wurde. Aber von wem? Im Kampf um Clara muss Bess die gesellschaftlichen Schranken ihrer Zeit überwinden, um durch Stärke und Liebe schließlich zu sich selbst zu finden.

Dieses Buch habe ich als englische Version bereits gesehen und dachte mir: wow, das klingt super. Und ein paar Tage später habe ich die deutsche Ausgabe als Rezensionsexemplar vom Piper Verlag in der Post gehabt, wofür ich wirklich dankbar bin. Allein das Cover ist magisch und jedes Element findet sich nochmal im Buch wieder. Die Geschichte ist einfach unglaublich authentisch und atmosphärisch- die Armut, in der Bess aufwächst ist wirklich zum Greifen nahe und hat mich in eine düstere Stimmung versetzt. Generell ist die Protagonistin unglaublich mutig und stark, und tut alles, um ihrer Tochter nahe zu sein. Das Mutter-Tochter Band wirkt absolut echt und einzigartig. Auch das Setting ist genial, da ich London so oder so liebe, war die Reise nach 1754 ein Abenteuer, gerade auch was die Stellung der Frau angeht, sowie der enorme Unterschied zwischen arm und reich. Ich finde es auch bemerkenswert, wie die Farbe Blau eingesetzt wird und mit verschiedenen Blautönen gespielt wird. Das Ende ist ebenfalls wunderschön und hätte perfekter nicht sein können. Dieses Buch kann ich wirklich von Herzen empfehlen, wer auf authentische Geschichten aus London des 18. Jahrhunderts steht, sollte mal reinlesen.
Von mir gibt es auch 4 von 5 Sternen

Peter V. Brett – Das Feuer der Dämonen
(Rezensionsexemplar)
In »Das Feuer der Dämonen« sind erstmals alle vier Erzählungen des Bestsellerautors Peter V. Brett aus der Welt von »Das Lied der Dunkelheit« versammelt, zusätzlich mit drei bisher unveröffentlichten Bonusgeschichten sowie einem ausführlichen Anhang. 

Die ersten vier Bände der Dämonenzyklus-Saga habe ich ja bereits gelesen, und jetzt kam diese Sonderausgabe noch hinzu. Für mich ist es einfach wahnsinnig interessant, bei spannenden Reihen, weitere Hintergrundinformationen oder Nebengeschichten zu lesen um somit mehr über Nebencharaktere zu erfahren. Besonders „Selias Geheimnis“ hat mir als Novelle richtig gut gefallen. Auch die weiteren Zusatzkapitel haben es geschafft, mich wieder so richtig zu hypen, jetzt will ich also wissen, wie es mit Arlen und Co. weiter geht. Sobald mein SuB also etwas reduziert wurde, lese ich die letzten beiden Teile. Ich liebe einfach den grandiosen Schreibstil sowie die wirklich exklusive Welt in der Arlen lebt. Ich bin, obwohl ich Band 4 stellenweise etwas langatmig fand, absolut fasziniert von der Saga und sie gehört zu den besten High Fantasy Büchern und ‚Das Feuer der Dämonen‘ ist definitiv ein Must Read aus der Reihe.
Von mir gibt es deshalb auch 4 von 5 Sterne

Kommen wir nun zu den beiden Hörbüchern, die ich bei Bookbeat gehört habe:
1. „Glaub nicht alles, was du denkst“ von Alexandra Reinwarth
Eine sehr spannende und humorvolle Geschichte rund um das Denken. Es beweist eindeutig, dass wir uns viel mehr Gedanken um alles machen, als eigentlich notwendig ist. Besonders die Studien zu diversen Forschungen und Tests sind sehr aufschlussreich. Ich mag den Humor der Autorin total! 3,5 von 5 Sternen gibt es von mir.

2. „Zeitenzauber“ von Eva Völler
Joa, einglück habe ich das als Hörbuch gehört, denn besonders stark war das nicht. An sich hätte die Idee so gut werden können, aber es ist einfach viel zu Teenie. Was mich total genervt hat war, dass die Protagonisten andauernd wegen ihres iPods geweint hat und total naiv war. Eva Völler verschenkt ihr Potenzial leider an eine kindische Protagonistin.
Der Sprachstil ist ebenfalls sehr einfach gehalten. Trotzdem war es zwischendurch ganz gut, sodass ich dem Hörbuch tatsächlich 3 von 5 Sterne gebe.

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