Irgendwie sind die letzten Tage und Wochen quasi an mir vorbei geflogen und ich habe noch so vieles aufzuholen. Generell gibt es viele Neuigkeiten, die ich bei Gelegenheit hier in einem Post erzähle, aber in diesem Beitrag widme ich mich ganz dem Lesemonat Januar. Denn es ist bereits April und ich muss jetzt etwas aufholen! Ich bin wahnsinnig zufrieden mit meinem ersten Lesemonat in diesem Jahr und es war definitiv alles dabei: Jahreshighlight, Enttäuschung und ein Buch mit einem ganz überraschendem Ende.
Aber fangen wir jetzt an:
Dana Schwartz – Anatomy
Eine Stadt, infiziert mit Geheimnissen. Und eine junge Frau, die sie seziert Lady Hazel Sinnett möchte unbedingt Chirurgin werden – was für sie als Frau jedoch unmöglich ist. Bis der Dozent Dr. Beecham sich auf einen Deal einlässt: Wenn sie die medizinische Prüfung ohne Unterricht besteht, darf sie bei ihm studieren. Zum Glück trifft die junge Frau auf Jack Currer – einen Auferstehungsmann, der Leichen ausgräbt und sie zu Lehrzwecken verkauft. Jack hilft Hazel nicht nur beim Lernen, sondern weckt auch ungeahnte Gefühle in ihr. Als sie an den Toten immer mehr Besonderheiten entdecken, finden sich die beiden plötzlich in einem Netz aus Geheimnissen und Intrigen wieder …
Anatomy hat mich total geflasht!
Fangen wir beim Setting an: Ich liebe Edinburgh; und die Autorin hat es meiner Ansicht nach geschafft, ein historisches Edinburgh zu vermitteln, in denen die ärmeren Leute an Krankheiten hinsiechen, dunkle Gestalten durch die Gassen schleichen und Frauen nicht das Recht haben Chirugin zu werden. Ich habe die dreckigen Gassen förmlich gesehen und gerochen.Obwohl der Nebentitel „A Love Story“ heißt, wurde die Liebesgeschichte kaum thematisiert, was für mich absolut in Ordnung war. Ich bin eh kein Fan von ausgewogener Romantik, wenn es eine spannende Mainstory gibt, deshalb habe es ich nicht vermisst. Die Liebe zur Medizin ist bei Hazel deutlich stärker.
Stattdessen wird es eher brutal und düster, da Hazel zusammen mit Jack, Leichen ausgräbt und an ihnen studiert.Hazel mochte ich sehr, da sie alles unternimmt, um die menschliche Anatomie zu erlenen um Chirugin zu werden. Sie scheut nicht davor, sich die Finger schmutzig zu machen. Manchmal handelt sie noch etwas zu forsch und unbedacht, aber sie entwickelt sich.
Die Autorin hat mich überrascht, da ich lange Zeit nicht wusste, wie ich Mr. Beecham einschätzen sollte. Ich wurde natürlich auf dem falschen Zahn geführt.Allerdings bin ich mir mit dem Ende des Buches geschmacklich noch nicht sicher, da es etwas übernatürlicher zugeht.Auf der einen Seite war das eine heftige Wendung, andererseits hätte ich mir etwas „normales“ gewünscht.
Teil 2 erscheint im Englischen auch im Februar und ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht.
Ps: Das Cover ist einfach ein Meisterwerk!
4,5 von 5 Sterne gibt es deshalb von mir
Trudi Canavan – Die Rebellin
Wer über magische Fähigkeiten verfügt, hat in Imardin die Macht. Rücksichtslos setzen sich die Mitglieder der Gilde der schwarzen Magier über die Armen und Gewöhnlichen hinweg. Keiner wagt es, sich zu wehren. Nur Sonea, das Bettlermädchen, begehrt auf … und offenbart eine außergewöhnliche magische Begabung. Sonea wird als Novizin in die Gilde der Magier aufgenommen und gerät ins Zentrum einer schrecklichen Verschwörung …
Jedes Jahr zieht die Gilde der schwarzen Magier durch Imardin, um Bettler und Straßenkinder aus der Stadt zu jagen. Wütend wirft Sonea, das Bettlermädchen, einen Stein – und verletzt dadurch ein Mitglied der Gilde. Was die Gilde schon lange befürchtet hat, ist eingetreten: Es gibt jemanden mit magischen Kräften – außerhalb ihrer Reihen. Sie muss gefunden werden. Um jeden Preis. Sonea läuft um ihr Leben
Die Rebellin war seit sooo vielen Jahren (bestimmt an die 9-10) auf meiner Wunschliste und ich bereue es, die Reihe nicht eher angefangen zu haben.
Soneas Geschichte beginnt rasant und spannend, und innerhalb kürzester Zeit wurde ich eine phantastische Welt entführt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Das ist genau die Art von Fantasy, die ich liebe.
Durchweg habe ich sämtliche Protagonist*innen in mein Herz geschlossen und durch die unterschiedlichen Sichtweisen erfahren wir nach und nach immer mehr. Dannyl und Rothen aus der Magiergilde waren neben Sonea meine Lieblinge.
Sonea ist mutig, sie will immer das Richtige tun und versteckt sich so lang vor der Gilde, bis sie ihre Magie nicht mehr kontrollieren kann. Das Katz und Mausspiel empfand ich als spannend und fesselnd, das Setting der verachteten Hüttensiedlungen hat perfekt gepasst. Man fiebert aber die ganze Zeit dem Moment hin, in dem sie doch von der Gilde aufgespürt wird.
Dort angekommen muss sie feststellen, dass die Gilde ihr nichts Böses will und sie nicht so schlecht ist, wie behauptet wird.
Nebenher baut sich noch eine düstere Story auf, die nach Intrigen schreit und heftige Wendungen hervorruft.
Ich bin total begeistert und bin extrem auf Teil 2 gespannt und habe es im Blut, dass die Trilogie etwas ganz Starkes wird.
Dem Auftakt gebe ich 5 von 5 Sterne
Mona Kasten – Free like the Wind
Tausend Splitter anstelle eines Herzens … Rae wirkt nach außen wie jede andere 20-Jährige, innerlich jedoch ist sie zerbrochen. An einem schrecklichen Tag vor drei Jahren hörte ihre Welt auf, sich zu drehen – und sie steht auch heute noch still. Rae ist erstarrt, gefangen in den Scherben ihres Lebens. Bis die Idee einer Freundin sich in ihr festsetzt: wandern gehen in einem von Kanadas Nationalparks. Weite Landschaften. Nur sie und die Natur. Genauer gesagt: nur sie, die Natur und Cayden. Ausgerechnet Cayden. Er ist ein Aufreißer, nimmt nichts ernst. Doch in seinen Augen liest Rae etwas, das sie schmerzhaft gut kennt …
Teil 1 der Kanada Reihe von Kira Mohn habe ich quasi inhaliert und habe mich extrem auf Teil 2 gefreut. Dieses Buch war gleichzeitig auch das erste, was ich 2023 beendet habe, aber all die Vibes aus Teil kamen nicht mal ansatzweise an dieses Buch dran.
Obwohl ich Rae durch Teil 1 mochte, kam sie mir in diesem Buch überhaupt nicht mehr so selbstbewusst rüber. Bei allem was sie vorhatte, hat sie ständig ihre Mutter um Erlaubnis gefragt. Die Ängste und Selbstzweifel waren mir too much. Klar, hatte das einerseits einen Grund, aber ich fand es stellenweise wirklich nervig.
Cayden als Protagonist war mir ebenfalls absolut unsympathisch und ich konnte keine Verbindung zu ihm aufbauen. Deshalb ließ er mich auch kalt.
Erst bei der Hälfte ging es endlich (!!) in die Natur Kanadas, und da waren die Kapitel auch um einiges besser. Vorher wars eher ein Durchhalten.
Irgendwie war die Storyline her nichts Neues, die Protas konnten mich nicht packen, aber die Szenen in den Wäldern und der Natur Kanadas haben das Ruder wieder rumgerissen.
Ich will damit weder das Buch noch die Autorin schlecht machen, es ist lediglich meine sachliche Meinung. Teil 1 ist um Welten besser!
Deshalb gibt es leider auch nur 2,5 von 5 Sterne von mir.
Elizabeth Lim – Die Sechs Kraniche
Prinzessin Shiori hat ihre verbotenen magischen Kräfte bisher sorgfältig verborgen. Doch am Morgen ihrer arrangierten Hochzeit verliert sie die Kontrolle über ihre Magie. Ihre Stiefmutter Raikama wittert in ihr eine gefährliche Konkurrentin. Sie verbannt die Prinzessin, verwandelt ihre Brüder in Kraniche und belegt Shiori mit einem Fluch: Sobald ein Wort über ihre Lippen kommt, wird ein Bruder sterben.
Vorweg muss ich den atemberaubenden und malerischen Sprachstil der Autorin loben. Die Magie und Melancholie wird dadurch greifbar und jede Zeile steckt voller Emotionen.
Shioris Geschichte steckt voller Wendungen, tragischen Schicksalen und Facetten, und auf ihrer Reise passieren teils magische und wunderschöne- als auch traurige Rückschläge.Sie steckt voller Mut und versucht stets das Beste aus ihrer Situation zu machen. Shiori tut alles, um ihre Brüder zu retten.
Von Raikama bin ich tatsächlich am meisten überrascht! Sie ist absolut nicht die, für die ich sie am Anfang gehalten habe und genau das macht das Buch ganz besonders.
Kiki ist ebenfalls ein kleines Highlight und hat die Story mit der nötigen Portion Witz und Charme durchzogen.
Die unvorhersehbaren Wendungen haben die Geschichte enorm verändert und für eine krasse Abwechslung gesorgt. Denn nichts scheint so, wie es ist.Die Welt konnte mich ebenfalls wieder komplett in den Bann ziehen, besonders die asiatischen Elemente haben es mir angetan.
Deshalb gibt es auch 5 von 5 Sterne für das Werk!
Brittainy C. Cherry – Denn ohne Musik werden wir ertrinken
Hazel Stone und ich konnten uns schon in der Schule nicht ausstehen. Aber als sie eines Nachts vor meiner Tür stand, völlig aufgelöst, und nicht wusste, wo siehinsollte, brach die Traurigkeit in ihren Augen mein verdammtes kaltes Herz. Je mehr Zeit ich mit ihr verbringe, desto klarer wird, wie falsch ich lag. Hazel hat nichts mit meiner Vergangenheit zu tun. Sie ist mitfühlend, witzig, wunderschön – und vor allem hat sie mir geholfen, meine Stimme wiederzufinden. Hazel inspiriert mich auf eine Art und Weise, die ich noch nie erlebt habe. Zusammen schreiben wir Songs, die ich mir nie hätte vorstellen können. Sie ist meine Muse, meine Musik. Jetzt steht meine Band vor dem großen Durchbruch. Mein Traum ist zum Greifen nah, doch Hazel droht mir dadurch mehr und mehr zu entgleiten …
Dieses Buch war in meiner Hugendubel Romance Box drin, und wahrscheinlich hätte ich es mir so nicht gekauft. Sie ein einfaches Mädchen vom Land, er ein Rockstar. Da sprangen mir zu viele Klischees entgegen.
Aber ich habe die Story von Hazel und Ian wahrhaftig gemocht und mitgefiebert. Ich habe gehofft, mich haben die Seiten berührt und etwas in mir ausgelöst. Der Sprachstil ist grandios und es gibt viele schöne Zitate, die einem das Herz beim Lesen höher schlagen lassen.
Hazel hatte eine schwierige Kindheit und wuchs bei einer drogenabhängigen Mutter auf. Sie versucht alles, um aus der Armut und der Ausweglosigkeit herauszukommen und nimmt einen Job auf einer Ranch an. Ian ist anfangs ziemlich gehässig zu ihr und die beiden liefern sich einige (amüsante) Schlagabtäusche. Langsam bröckeln ihre Fassaden und sie kommen sich näher.
Besonders Hazels Vergangenheit und Gegenwart haben mich oft traurig gestimmt, da sich ihr Stiefvater brutal gegenüber ihr und ihrer Mutter verhält. Er macht ihr das Leben schwer. Doch Hazel gibt nicht auf Ians Traum, mit seiner Band durchzustarten geht in Erfüllung und stellt die Beziehung zwischen ihm und Hazel auf die Probe. Ian ist Hazel gegenüber sehr loyal und das fand ich richtig süß. Er ist nicht der Badboy, für den er sich ausgibt.
Hier muss ich aber sagen, dass es ein bisschen vorhersehbar war, dass sich der Manager (spoiler) als hinterhältig aufweist.
Die Nebencharaktere wie Old Paw oder Grams hauchen der Geschichte eine besondere Form der Fürsorge ein.
Für mich gibt es für das unverhofft tolle Buch 4,5 von 5 Sterne.