Ich werde mich wahrscheinlich nie an den Bildern aus dem Yellowstone satt sehen können. Für mich gehört der Yellowstone National Park zu den schönsten Orten, die ich jemals gesehen habe und wenn ich daran denke, was wir dort alles erlebt haben, bekomme ich immer noch eine Gänsehaut. Egal ob Wölfe, Bisons, Geysire oder die atemberaubende Landschaft: Wenn ihr die Möglichkeit haben solltet diesen Park zu besuchen, tut es.
Die Reise ging ab Cody los und durch den Osteingang sind wir in den Park gefahren. Insgesamt haben wir 3 volle Tage für den Yellowstone gehabt und unser Bed&Breakfast war etwas außerhalb, in Idaho. Im Yellowstone selbst waren die Lodges fast unbezahlbar, weswegen wir jeden Tag eine 45 minütige Fahrt auf uns genommen haben. Aber das war nicht schlimm, da der Weg immer abenteuerlich war.
Tag 1
Gestartet ab Cody im Osten am East Entrance haben wir die Route über den Sylvan Pass genommen. Die ersten Bisons ließen auch nicht lang auf sich warten und die Fahrt bis zum 1. Stopp war gigantisch. Die Landschaft hat sich massiv verändert und zwischen Tannenwäldern und Bergen war alles dabei.
Bei LeHardys Rapids haben wir den ersten Halt gemacht und uns die Stromschnellen angeschaut. Die Natur ist wirklich atemberaubend, der Geruch nach Tannen ist wunderschön. Man hatte wirklich das Gefühl, jeden Moment könnte uns ein Bär über den Weg laufen, dementsprechend aufgeregt war ich auch die ganze Zeit.
Von da an ging es den Grand Loop (so heißt die Straße, die einmal durch den Yellowstone führt) nördlich in Richtung Hayden Valley. Weitere Stops und kurze Hikes haben wir unter anderem am Mud Volcano gemacht und dort habe ich die ersten Geysire gesehen. Obwohl es teilweise sehr nach Schwefel (aka verfaulten Eiern) gerochen hat, war deren Ausblick umwerfend: Ich war wirklich fasziniert von der Natur und deren Wunder. Die bunten Farben der Geysire kommen von den Bakterien, und ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. In Hayden Valley selbst haben wir auch mehrmals angehalten, da dort gigantische Bison Herden entlang zogen. Die Tiere in freier Wildbahn zu sehen war für mich Balsam für die Seele.
Einen weiteren Halt haben wir beim Artist Point (und diversen Aussichtspunkten drum herum) gemacht. Für mich ein weiteres Highlight, denn der Wasserfall ist gigantisch. Man merkt richtig die Kraft hinter den Wassermengen und kommt sich klein und unbedeutend vor. So etwas schönes habe ich wirklich selten gesehen. Auch ein kleiner Hike durfte dabei nicht fehlen.
Da wir um 17 Uhr im Bed&Breakfast einchecken mussten, ging es für uns noch ins Canyon Village und von da aus in Richtung West Yellowstone Entrance, also einmal durch „die Mitte“, damit wir rechtzeitig ankamen. Während der Fahrt haben wir relativ häufig gehalten um uns von der Natur einnehmen zu lassen.
Yellowstone Facts:
– Wenn ihr den Yellowstone besucht, seid wirklich auf jedes Wetter gefasst. Es kann unglaublich heiß sein, aber zehn Minuten später regnet es wie aus Kübeln oder es wird sehr kalt. Am besten habt ihr immer eine Jacke oder Pullover dabei.
– Der Yellowstone an sich ist ein riesiges Vulkan Gebiet, es gibt also nicht „den“ Yellowstone.
– Ihr dürft nur auf markierten Wegen hiken. Eine Querfeldein-Wanderung ist strengstens verboten da es noch viele unerforschte Geysire gibt und teilweise ist die Oberfläche sehr matschig. Deshalb gibt es extra Wege, die man begehen kann.
– Tiere anschauen ist ein wunderschönes Gefühl und ich liebe es. Aber bitte lasst die Tiere in Ruhe. Es gibt immer wieder Idioten die meinen, zu einem Bison hinlaufen zu müssen. Die Tiere sind gefährlich und es ist und bleibt nunmal Wildlife. Also respektiert das. Müll gehört in den Mülleimer!
– Der National Park geht durch die Staaten Wyoming, Montana und Idaho. Dementsprechend seid ihr in 3 Bundesstaaten unterwegs.
Tag 2
Am zweiten Tag haben wir über den West Entrance den Yellowstone befahren. An diesem Tag stand der Grand Loop und die südliche Tour auf unserer Planung. Und deshalb haben wir die bekanntesten Attraktionen im Yellowstone gemacht. Den ersten Halt gab es an den Lower, Upper und Midway Geyser Basins, an denen wir viel herumgelaufen sind. Auch hier war ich wieder von der Schönheit des Parks gefangen genommen und konnte mich kaum satt sehen. Wir haben auch eine etwas längere Wanderung gemacht und ich hatte jedes Mal das Gefühl, dass ein Bär irgendwo zwischen den Bäumen hervorkam. Ich habe auf jeden Laut geachtet aber wir blieben (leider) von dem Anblick eines Bären verschont.
Es stehen auch überall Schilder auf denen mal lesen kann, wie man sich bei Begegnungen mit Bären verhält.
Danach ging es zum bekannten Old Faithfull. Circa alle 90 Minuten schleudert der Geysir eine Wasserfontäne in die Höhe, die man unbedingt sehen muss. Insgesamt haben wir circa 40 Minuten gewartet, bis wir eine Fontäne gesehen haben. Da es sich hier um absolut reine Natur handelt, können die Ranger die Explosion nur schätzen, weswegen ihr etwas Geduld mitbringen solltet.
Anschließend haben wir die südliche Route genommen und somit den Süden vom Yellowstone befahren. Dort gibt es zwar so gut wie keine Stops, jedoch ist die Natur und die Landschaft fesselnd. Der Yellowstone Lake hat mich mit seiner Größe total überwältigt.
Bei der Rundfahrt sind wir wieder in Hayden Valley gelandet jedoch gab es hier Stau, da die Bisons die Straße blockiert hatten. Dieses Schauspiel war wunderbar und die Bisons haben sich überhaupt nicht an den Autos gestört. Anschließend sind wir wieder über die mittlere Route in Richtung West Entrance gefahren und in der Dämmerung ging ein großer Traum von mir in Erfüllung: Ich habe einen wilden Wolf gesehen. Ich war so gebannt und habe jede Sekunde dieses Wunders genossen. Eine Elch-Herde haben wir auch noch gesehen. Für mich ging ein weiterer wunderschöner Tag zu Ende.
Tag 3
Am dritten und leider letzten Tag stand die nördliche Route des Grand Loop auf unserem Plan. Deshalb war der erste Stopp auch Mammoth Hot Springs. Wir waren an diesem Tag extrem früh auf den Beinen, weswegen es nahezu menschenleer war. Die Hot Springs sind ein wunderschöner Ort und die Formationen der Geysire sind krass. Kurz vorher haben wir auch zwei Elche gesehen, die extrem nah neben uns gegrast haben. Auch hier haben wir noch eine kleine Wanderung gemacht. Weiter ging es die Route entlang und auf dem Weg haben wir immer wieder Stopps eingelegt, da die Landschaft von atemberaubenden Wasserfällen und Stromschnellen durchzogen war. Man merkt richtig, dass der Norden wesentlich bergiger und höher gelegen ist. Einen weiteren Halt und eine kleine Wanderung gab es am Mount Washburn, der höchste Berg im Yellowstone. Allerdings haben wir die Wanderung frühzeitig abgebrochen, da es überall Schilder gab, dass man ohne Bärenspray nicht wandern gehen sollte. Da uns unser Leben doch etwas bedeutete, haben wir uns an der Aussicht erfreut und sind den Grand Loop wieder gefolgt. Eine Rast gab es nochmal am Canyon Village. Wir haben das Museum besucht und sämtliche Mitbringsel besorgt. Da uns der Artist Point so gut gefallen hat, sind wir nochmal dahin gefahren und haben uns am Anblick des Wasserfalls erfreut.
So endete der letzte Tag und auf dem Weg zu unserer Unterkunft haben wir noch einen Elch Bullen sehen können.
Zusammengefasst ist der Yellowstone National Park wirklich atemberaubend. Landschaftlich gibt es so viel zu entdecken und die Wunder der Natur sind allgegenwärtig. Das Wildlife, was wir dort gesehen haben, ist mit nichts zu vergleichen. Wie schon gesagt gehört dieser Ort zu den schönsten Orten die ich jemals besucht habe und ich würde wirklich jederzeit wieder zurück.