An dieser Stelle müsst ihr euch einen fetten Applaus vorstellen, denn ich bin jetzt endlich mit den Lesemonaten in diesem Jahr angekommen! Ich habe auch fleißig zu allen gelesenen Büchern eine Rezension geschrieben, die ihr hier – oder bei Goodreads – nachlesen könnt. Der Januar hat auf jeden Fall verdammt gut gestartet und ich habe da auch schon ein Jahreshighlight gelesen. Also stelle ich euch hier meinen Lesemonat Januar vor!



Alexandra Flint – Silent Secrets
Silent Secrets ist für alle Fantasyliebhabenden ein Must-Read, denn im Zentrum der Geschichte steht eine unterirdische Bibliothek, die das Schicksal der Welt beeinflusst. Ich liebe es, wenn Bücher in Büchern vorkommen und die Geheimnisse rund um die Mondia waren magisch. Ich wollte einfach alles wissen!
Remy, unsere Protagonistin, liebt es, Dinge zu reparieren, weil die Gegenstände zu ihr flüstern. Und unter unvorhersehbaren Umständen, trifft sie aus Kasimir, dessen Familie für die Weltenbibliothek arbeitet. Sie erfährt, dass die Welt im Ungleichgewicht ist, da die letzte Ripari getötet wurde, die für den Schutz der Mondia zuständig war. Remy hat jedoch die Gabe, die Mondia zu beschützen. Remy findet sich hervorragend in die neue Welt ein, ohne dabei naiv zu wirken.
Ich liebe das Setting in Paris und die Vorstellung, dass es eine Weltenbibliothek im Untergrund gibt. Das konnte mich total packen. Um die Mondia zu retten, müssen Remy und Sim Rätsel lösen, die sie unter anderem nach Wien und Edinburgh führen. Ich habe es wirklich geliebt, gerade weil ich ein riesengroßer Fan von Rätseln bin.
Aber meiner Meinung nach wurden die Rätsel zu schnell gelöst und direkt der erste Versuch hat geklappt. Gerade auch, was die Locations anging.
Die Chemie zwischen Remy und Sim ist wunderbar, harmonisch, lustig und auf Augenhöhe. Die Beziehung der beiden stand nicht im Fokus, was ich sehr gut fand. Das ganze Magiesystem ist einfach viel zu interessant. Beide sind absolute Symapthieträger!
Natürlich gibt es auch einige Gefahren, die dem Buch Spannung, Abenteuerlust und eine gewisse Schnelle verleihen. Neben den weltweiten Anschlägen, die durch das Ungleichgewicht der Mondia entstehen, haben wir noch andere Feinde. Was mit hier ein kleines bisschen „gestört“ hat war, dass die Gegner ihnen immer einen Schritt voraus waren, obwohl gerade Kasimir und seine Familie so trainiert waren. Sie sind ihnen in ein paar Fallen gelaufen, was eigentlich nicht hätte passieren dürfen bei deren Ausbildung.
Aber dennoch, ich hatte wirklich extrem viel Spaß mit dem Buch, den Geheimnissen und den verschiedenen Settings. Da es zum Ende einen wirklich fiesen Cliffhanger gibt, bin ich sehr auf Teil 2 gespannt!
4,5 von 5 Sterne



Emelie Chiara – Myths of Shapeshifters
Mein erstes beendetes Buch aus 2025 war Myths of Shapeshifters von der lieben Emelie und ich habe das Buch sehr geliebt.
Zu Anfang werden wir in eine magische und facettenreiche Welt eingeführt, ohne, dass man zu viel Infodump erhält. So erfahren wir im Laufe der Seiten immer mehr über das Magiesystem. Es gibt verschiedene Königreiche und jede Herrscherfamilie hat eigene Kräfte.
Oriana ist eine Prinzessin, die nicht heiraten möchte, die aber einen Mann wählen muss. Dazu werden 3 Prüfungen einberufen, an denen unter anderem auch Zane und Clarence teilnehmen. Oriana ist inmitten von Intrigen und Geheimnissen gefangen, und selbst mir als Leserin war nicht klar, wer welches Spiel treibt.
Orianas Entwicklung macht unglaublich Spaß mitzuverfolgen, sie weiß, was sie will und setzt alles daran herauszufinden, weshalb ihre Eltern damals gestorben sind. So entfalten sich immer mehr Geheimnisse, die für Spannung gesorgt haben.
Wir begegnen hier tollen Wesen wie den Gestaltwandlern oder einem Pegasus. Rundum hat mir die Story wirklich toll gefallen und das Buch endet mit ganz viel offenen Fragen, weshalb ich mich umso mehr auf Teil 2 freue.
Einziger Kritikpunkt sind immer mal wieder Rechtschreibfehler, die im Buch waren, aber da kann die Autorin nichts für – das hätte dem Lektorat/Korrektorat auffallen müssen.
Myths of Shapeshifters bekommt 5 von 5 Sterne
F. Scott Fitzgerald – Der Große Gatsby
Der Große Gatsby gehört zu den Klassikern, die ich in 2025 unbedingt lesen wollte und ich habe wirklich alles daran gemocht!
Der Einstieg ist auf jeden Fall anders als gedacht und generell wusste ich nicht, was mich storytechnisch erwartet. Vom Sprachstil her ist das Buch auf jeden Fall gehoben und ich musste immer mal wieder lachen.
Zwar wusste ich auf den ersten Seiten nicht, wohin die Geschichte hinauswill, aber das Leben rund um Gatsby stand immer im Zentrum, auch, wenn der Protagonist jemand anderes war.
Was mir zudem gefallen hat, war, dass man nicht genau wusste, wer Gatsby jetzt wirklich war. Er hat Geld, er feiert Partys, besitzt eine Villa – aber woher das Geld kommt, weiß man nicht. Es gibt immer mal wieder Andeutungen, dass es um kriminelle Geschäfte geht. Genauso mit der Behauptung Gatsby war in Oxford, was dazu wurde, dass er dort studiert hat. Mir haben diese fadenscheinigen Aussagen sehr gefallen.
Ich finde auch, dass der 20er Jahre Glanz gut heraus gekitzelt wird: es gibt Partys ohne Ende, New York erstrahlt und die Menschen schmeißen das Geld heraus.
Die Dynamik zwischen Nick und Gatsby war ebenfalls sehr interessant: anfangs blickt Nick zum sagenumwobenen Gatbsy auf, würde alles für ihn tun, doch zum Ende hin sind die Positionen beinahe vertauscht.
Für mich ein Klassiker, den man unbedingt gelesen haben sollte!
5 von 5 Sterne
Ann Liang – A Song to Drown Rivers
Das Buch habe ich vom Knaur Verlag in einer Goodiebag erhalten und es wäre vermutlich kein Buch, was ich mir so gekauft hätte. Historische Liebesromane sind eigentlich nicht mein Genre und das Buch spielt 500 v.Chr. in China.
Aber ich wurde eines besseren belehrt: ich habe Xishis Geschichte wirklich sehr gern gelesen. Allen voran hat mich der malerische Sprachstil begeistert, der die Seiten einfach harmonisch und perfekt untermauert.
Xishi ist die Schönste aus ihrem Dorf und ihre Aufgabe ist es, den feindlichen König mit ihrer Schönheit zu umgarnen und ihm so zu Fall zu bringen.
Das erste Drittel behandelt Xishis Ausbildung, sie wird von Fanil in die feine Etikette eingeführt. Hier merkt man, dass die beiden eine tiefe Beziehung aufbauen, beide sind aber zu korrekt, als dass sie sich ihren Gefühlen hingenen. Hier passieren auch einige lustige Sachen, die die doch ernste Stimmung auflockern.
Dann wird sie zum verfeindeten Königreich gebracht und wird dem König Fuchai vorgestellt. Den lernen wir als Tyrannen kennen, aber es wird schnell klar, dass er gar nicht so schlecht ist, wie er dargestellt wird.
Man merkt, dass Xishi und Fuchai schon irgendwie miteinander harmonieren, doch zum Ende hin gibt es einen krassen Plottwist, den ich niemals erwartet hätte.
Generell: wer hier auf ein Happy End hofft, wird enttäuscht – wobei ich das Ende passend fand.
Rundum: ich fand es super, mal ein Buch außerhalb meiner Komfortzone zu lesen und ich wurde nicht enttäuscht. Gerade der melodische Sprachstil und die Wendungen konnten mich vollkommen überzeugen.
4,5 von 5 Sterne



Jennifer Armentrout – Blood and Ash
Die Blood and Ash Reihe stand schon sooo lang auf meiner Wunschliste und ich habe Teil 1 im Januar durchgesuchtet.
Ich habe am Anfang etwas gebraucht, um in die Welt und Story reinzukommen.
Nach und nach erfahren wir immer mehr über Poppy und sie war mir einfach total sympathisch. Auch ihren inneren Konflikt, dass sie mit ihrer Situation unzufrieden ist, wirkt sehr authentisch. Als Jungfräuliche darf sie mit niemanden reden und wird von allen abgeschottet.
Sie möchte die beschützen, die sie liebt und vor allem werden wir immer wieder von ihren Fähigkeiten überrascht.
Ihr neuer Leibwächter – Hawke – ist ebenfalls ein interessanter Charakter und die beiden entwickeln eine spannende, knisernde Harmonie. Ihre Dynamik fand ich wunderbar!
Dennoch wird das Königreich durch die Dunklen bedroht, den Vampiren und Poppy hat den Verdacht, dass einer unter ihnen ist. Die Sprache ist immer von Casteel Da‘Neer, der als Dunkler Sohn betitelt wird. Und als wir ihn hinterher kennenlernen war ich Feuer und Flamme!
Im Laufe der Geschichte passieren so spannende und gut gelungene Wendungen / Plottwist und durch das Setting einer wirklich fantastischen Welt konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Ich war so oft sprachlos und wollte immer wissen, wie es weitergeht.
Obwohl ich einen Twist relativ schnell zu Anfang durchschaut habe, war ich dennoch geschockt, als die Offenbarung kam.
Highlight!
5 von 5 Sterne


Stella Rapp – Evalfine 2 – Lost in Time
Der 2. Teil von Evalfine startet genau dort, wo Teil 1 endet und was ich super fand: zu Beginn gibt es nochmal eine Zusammenfassung zu den Geschehnissen aus Teil 1.
Eliana hat die Aufgabe, ein Amulett zu finden und sollte sie es nicht schaffen, dies innerhalb einer gewissen Zeit zu beschaffen, wird sie sterben.
Da sie weiß, dass die Suche danach gefährlich wird und kein anderer Evalfine ihr dabei helfen darf, stiehl sie sich eines Nachts aus der Welt der Evalfine und reist in die Welt der Menschen, um dort mit der Suche zu beginnen.
Während ihrer Suche erhält sie immer mal wieder Hinweise durch ihre Visionen. Besonders spannend fand ich hier den Aspekt, dass es eine geheime Bibliothek im Martinstor in Freiburg gibt. Ich habe die Szenen dort sehr geliebt. Als sie da nach Hinweisen sucht, bekommt sie überraschend Besuch von Tiago – dem Gestaltwandler, wegen dem sie überhaupt in dieser Situation ist.
In Teil 1 lernen wir Tiago als Antagonisten kennen, aber hier erkennen wir, wer sich wirklich hinter dem Gestaltwandler versteckt. Was mir so gut gefällt ist, dass Tiago ziemlich viele Eigenschaften hat, die ich einem Löwen zuschreiben würde (seine Tiergestalt ist ein Löwe), besitzt. Er ist dominant, aufbrausend, launisch und man kann nicht dirket hinter seine Fassade blicken.
Da er ebenfalls von der erfolgreichen Suche des Amuletts profitiert, hilft er Eliana und gemeinsam gehen sie den Hinweisen nach.
Ein Teil der Geschichte behandelt die Beziehung zwischen Eliana und Tiago, wobei sich hier ein spannendes Love Triangle bildet, da Eliana ja eigentlich Raphael liebt. Ihre Gefühle, ihre Hoffnungslosigkeit, ihr Mut kommen sehr gut zur Geltung und ich konnte mit ihr mitfühlen.
Gerade zum Ende hin wird es nochmal richtig spannend und der Fantasy-Anteilt explodiert beinahe: wir haben hier interessante Wesen und vor allem lernen wir noch eine andere Welt kennen.
Eliana und besonders ihre Vergangenheit, haben mich sehr neugierig gemacht und es sind noch einige Fragen offen. Auf den letzten Seiten gibt es noch einen fiesen Cliffhanger und ich bin vor allem auf das Motiv der Antagonistin (ich will keine Namen nennen) gespannt. Ich freue mich sehr auf Teil 3.
5 von 5 Sterne


Nena Tramountani – Twelve of Nights
Twelve of Nights habe ich Anfang des Jahres gelesen, weil die Thematik mit den Raunächten perfekt gepasst hat. Das war aus der ausschlaggebende Punkt, weshalb ich das Buch lesen wollte.
In der Geschichte begnen wir Daphne und Ioanna, deren Schicksal miteinander verwoben ist. Daphne kann sich jedes Jahr nicht an die Zeit der Raunächte erinnern und jedes Jahr verliebt sie sich neu in Ioanna. Die beiden lernen sich dadurch jedes Jahr neu kennen und erleben eine wunderbare Zeit miteinander.
Untermauert wird das durch Perspektiven aus der Gegenwart und Vergangenheit, jeweils aus den Sichten der beiden Protagonistinnen. Hier muss ich gestehen, dass ich da zwischendurch mal durcheinander kam.
Ein Konflikt ist, dass Daphne eigentlich mit jemandem zusammen ist, und alle drei Handlungen konnte ich sehr gut nachempfinden. Die Emotionen waren echt und nahbar.
Ein weiterer Pluspunkt neben der Liebesgeschichte zwischen zwei Frauen, ist das Setting: die Geschichte spielt in Griechenland uns ist verwoben mit den Elementen der griechischen Mythologie. Das hat mir extrem gut gefallen, weil ich es vorher in keinem Buch gelesen habe.
Nena hat durch die emotionale Tiefe der Protagonistinnen authentische und nachvollziehbare Charaktere geschaffen. Eine gewisse Schwere bzw. Hoffnungslosigkeit hat immer auf den Seiten gelegen, denn ich wusste, dass Daphne sich nach den Raunächten nicht mehr an Ioanna erinnern wird.
Zum Ende hin wird es sehr spannend und das Buch endet mit einem fiesen, unvorhergesehenen Ende.
4 von 5 Sterne
Philip Pullman – Der Goldene Kompass / Das Magische Messer / Das Bernsteinteleskop
Die »His Dark Materials«-Reihe stand seit so vielen Jahren auf meiner Wunschliste und im Januar habe ich alle 3 Teile verschlungen.
Ich mochte die Welt und den Einstieg in die Geschichte. Lyra ist eine mutige Protagonistin, die sich von einem Abenteuer ins nächste stürzt. Natürlich muss sie die Welt retten, aber ohne die Hilfe ihrer Freunde und ihres Dämons wäre das nicht möglich. Kinder verschwinden und mit dem geheimnisvollen Kompass setzt sie alles daran, die Kinder zu retten.
Das Worldbuilding hat mir so gut gefallen. Wir haben hier verschiedene Welten, die man mithilfe des Magischen Messers (Teil 2) betreten kann und jede Welt ist einzigartig, teilweise gleicht sie der anderen, aber die Vorstellung der Unendlichkeit lässt viel Raum für weitere Spekulationen. Auch die Thematik Rund um Gott, Adam und Eva und der Entstehungsgeschichte fand ich super, zumal sie Kritik daran äußert. Ich bin kein gläubiger Mensch, aber das Thema wurde so gut umgesetzt und damit hätte ich zu Beginn nicht gerechnet. Nordlichter, Staub, Dämonen, gepanzerte Bären, Hexen … In der Buchreiche begegnen uns eine Vielzahl von magischen und fantastischen Elementen.
Besonders Mrs. Coulter hat es mir von der Charakterentwicklung angetan. In Teil 1 ist sie die Antagonistin und trägt eine wesentliche Rolle der Kindesentführungen bei. Aber im Laufe der anderen Bände fällt sie Entscheidungen, die sie in ein komplett anderes Licht stellen.
Teil 1 hat mir definitiv am besten gefallen und in Teil 3 gibt es einen würdigen Abschluss der Reihe. Ich bin sehr auf die Spin-Offs gespannt.
Teil 1 – 4 Sterne
Teil 2 – 3 Sterne
Teil 3 – 3.5 Sterne