Wenn ich mir jetzt meinen Lesemonat März rückblickend anschaue, merke ich, wie durchwachsen er doch war. Außerdem war der März der Monat, in dem ich einen Verlagsvertrag für eine Dilogie unterschrieben habe (mehr dazu bald) und die Leipziger Buchmesse stattgefunden hat. Es war also ein sehr erfolgreicher Monat und jetzt stelle ich euch ausführlich die Bücher vor, die ich im März verschlungen habe.

Kazuo Ishiguro – Alles, was wir geben mussten
»Alles, was wir geben mussten« ist auf meinem Poster mit den 100 Büchern, die man gelesen haben sollte.
Vor Jahren habe ich den Film mal geschaut und fand ihn sehr langweilig. Auch das Buch konnte mich recht wenig überzeugen.
Ja, ich verstehe den Konflikt, dass die Protagonist*innen nur Leben, damit ihre Organe gespendet werden können. Es ist eine Coming of Age Story, wir begleiten die Drei von der Schule bis hin zu ihren Eingriffen. Sie erfahren die erste Liebe, den ersten Kuss, das erste Mal und werden erwachsen.
Aber trotz des Zeitraums, in dem das Buch spielt, konnte ich keine wirkliche Verbindung aufbauen.
Der Sprachstil hat mich ebenfalls nicht packen können und ich fand den Handlungsstrang als mäßig packend.
Es wird irgendwann erwähnt, dass die Organspender*innen teilweise extra gezüchtet werden, aber das wird nur beiläufig erwähnt. Ich hätte mir da viel mehr Hintergrundwissen gewünscht.
Ja, ich habe die unterachwellige Schwere der Thematik gemerkt aber leider kann ich nicht mehr als 3 Sterne vergeben.
Mimi Kylling – Falling Rain
Den Einstieg in »Falling Rain« fand ich in Ordnung, wobei mir Junes Verhalten Rain gegenüber merkwürdig vorkam.
Rain war ein Fremder und sie hinterfragt gar nichts. Fand ich komisch, aber trotzdem war da diese Anziehung zwischen den Beiden, die mich zum Weiterlesen animiert haben.
Vor allem wollte ich unbedingt wissen, wer Rain wirklich ist.
Dann kam ein krasser Twist. Wirklich, ich habe das weder kommen sehen, noch war ich darauf vorbereitet. Generell nimmt die Story ein paar sehr interessante Wendungen und ich wollte immer wissen, wie es weitergeht. Ich musste einerseits lachen, andererseits war dieser „ach du Sch***“-Moment (positiv gemeint.)
Rain ist ein unglaublich interessanter Charakter, auch wenn ich persönlich seine Wut bzw. Aggressionensprobleme niemals dulden würde. Er ist tiefgründig und vor allem super edgy, was eine Faszination auf mich hatte.
Auch Junes Charakterentwicklung ist großartig! Zum Anfang ist sehr schüchtern und ich vielen Dingen zurückhaltend. Durch Rain lernt sie, für sich und ihre Bedürfnisse einzustehen.
Generell ist das eine Age Gap auf Augenhöhe!
Allen voran habe ich den Sprachstil hier sehr geliebt. Er hat wunderbar zur Geschichte passt und ich fand ihn wirklich mega! Ich bin dadurch quasi durchs Buch geflogen.
Absolute Empfehlung, wer auf Edgy Charaktere und eine authentische Entwicklung steht.
4,5 von 5 Sterne

Jennifer Benkau – Fairie Golden Town
Rezensionsexemplar
Als ich von dem Buch gehört habe, war ich total gehyped und der Klappentext hat mich direkt angesprochen.
Ich habe die Welt auch geliebt, denn wir haben hier diverse Fairies, die neben den Menschen leben. Generell hat mich das Setting an einen Mix aus Peaky Blinders (die Serie) und Das Lied der Krähen (Buchreihe) erinnert.
Besonders die Meerjungfrau hat mich begeisert, wobei diese weder als „gut“ oder „böse“ dargestellt wird. Aber es gibt noch weitere Fairies wie zB den Selkies, die dem Buch Magie einhauchen.
Erzählt wird die Geschichte aus mehreren unterschiedlichen Perspektiven und gerade die von Bria war für mich am nahbarsten. Sie ist die Tochter einer berühmten Diebin der Gilde, und um Ansehen zu erlangen, will sie den Siegelring eines gefährlichen Clanführers stehlen. Ihre Kapitel fand ich sehr interessant! Sie lernt dabei Samuel kennen, den sie eigentlich ausnutzen möchte, doch ihr Herz hat andere Pläne. Sie besitzt Rafinesse, sie ist mutig und vor allem durchtrieben.
Auch interessant fand ich, dass es hier einen Dämon gibt, der an den Höchstbietenden versteigert werden soll. Die anderen Charaktere haben mich leider nicht ganz packen können, auch wenn jede*r einen eigenen Strang verfolgt, die zum Ende hin zusammenführen. Im Mittelpart gab es für mich immer mal wieder langatmige Stellen und durch die ständigen Perspektivwechsel und den kurzen Kapitel, konnte ich leider nicht so die Bindung aufbauen, die ich mir gewünscht habe.
Die Handlung an sich fand ich interessant, weil ich den diebischen Zug und die Ablenkungsmanöver mochte. Aber irgendwie hat mir da noch ein bisschen Spannung gefehlt. Einen Pluspunkt gab es für die Pferdeliebe – ich folge der Autorin schon lange bei Instagram und habe da mitbekommen, dass sie selbst zB Tinker hat. Und das merkt man in dem Buch!
Ich finde die Grundidee wirklich toll, Brias Handlungsstrang war spannend, aber bei den anderen Charakteren hat mir die nötige Tiefe gefehlt. Teil 2 würde ich aber auf jeden Fall lesen, da das Ende offen ist.
3 von 5 Sterne
Sarah Rees Brennan – Long Live Evil
Zugegeben: Meine Erwartungen an das Buch waren sehr hoch, weil es 1.) ein Buch in einem Buch ist und 2.) die Protagonistin als ziemlich Badass dargestellt wird. Auch das Cover hat mich direkt angesprochen.
Leider konnte mich Long Live Evil nicht so ganz überzeugen.
Ich fand das erste Drittel unheimlich verwirrend und wusste teilweise nicht, was ich überhaupt lese. Es braucht definitiv Zeit, um voll einzutauchen. Ich hatte auch das Gefühl, dass zu viel Chaos herrscht.
Vor allem habe ich mich gefragt, wie Rae von anfang an so Badass sein konnte. Wir lernen sie in der „echten“ Welt kennen und da macht sie eher einen gebrochenen/zarten Eindruck und kaum ist sie im Buch, verwandelt sich ihr Charakter komplett.
Hat man sich aber erstmal in die Welt eingefunden, wurde es zunehmend spannender.
Aber irgendwie fand ich die Tiefe des Buches spannend, gerade weil es sich von den typischen Romantasy-Büchern abhebt.
Auch die Plottwists waren sehr gut platziert und mehr als einmal hatte ich ein „WTF-Moment.“
Für mich als Autorin waren die handwerklichen Andekdoten sehr amüsant wie zB „Nebencharktere haben keine Hobbies“ oder so.
Bevor ich Teil 2 lese, würde ich dazu definitiv einen Reread starten oder mir das Buch nochmal als Hörbuch anhören, das es doch ziemlich komplex ist.
3 von 5 Sterne

Jenna Levine – My Roommate is a Vampire
Rezensionsexemplar
Ich glaube, dieses Jahr habe ich meine Liebe zu RomComs entdeckt! Das Buch ist definitiv eine perfekte Mischung aus Romantik, super lustigen Szenen und Fantasy (?) denn wie der Titel schon lautet, geht es hier um einen Vampir.
Frederik ist ein Vampir, der ausversehen vor 100 Jahren in einen Schlaf gefallen ist und in Chicago in der Gegenwart aufwacht. Weshalb er eine*n Mitbewohner*in sucht, der/die ihm hilft, sich anzupassen. Vorab: ich habe selbst mal in Chicago (sogar in Licon Park) gewohnt, weshalb es dafür schon einen Pluspunkt gibt!
Cassie bewirbt sich auf die Wohnunsanzeige, die für sie genau im richtigen Moment zu kommen scheint. Obwohl die Wohnung sehr altbacken und teilweise dunkel ist, nimmt sie sie. Frederik erklärt ihr, dass er in der Nacht arbeitet und er tagsüber schläft, darüber hinaus gibt es noch ein paar merkwürdige Regeln, die sie aber nicht davon abbringen, die Wohnung nicht zu nehmen.
Schnell wird ihr klar, das etwas nicht stimmt.
Frederik an sich ist soooo gut ausgearbeitet. Sein Sprachstil, sein Handeln und sein Aussehen sind definitiv „alt“ und haben mich sehr oft zum Lachen gebracht. Cassie erfährt auf die harte Tour, dass er ein Vampir ist und gemeinsam müssen sie eine wichtige Sache erledigen. Diese „Sache“ ging mir persönlich viel zu schnell und glatt über die Seiten und irgendwie hätte ich mir da ein kleines Bisschen mehr Spannung gewünscht.
Dennoch, das Buch ist definitiv lustig, hat mich oft zum Lachen gebracht und ist einfach perfekt, um den Kopf auszuschalten.
4 von 5 Sterne



Jaymin Eve – Gilden Wing
Rezensionsexemplar
Als ich mit »Gilded Wings« gestartet habe, habe ich wirklich gedacht, es könnte ein Highlight werden. Ich meine, Morgan arbeitet in einer Bibliothek, die ein Portal in eine andere Welt ist? Das hat mich gecatcht! Ein ganz bestimmtes Buch wird geklaut und Morgan ist die Einzige, die die Stimme des Diebes gehört hat, weshalb sie die Aufgabe erhalten hat, den Dieb zu finden.
Schnell musste ich jedoch feststellen, dass der anfängliche Zauber schnell vergeht. Relativ zu Beginn wird das Buch extrem spicy aber auf eine Art, die beinahe schon zum Fremdschämen ist. Ich habe so oft gedacht „was zur Hölle lese ich gerade?“
Ich wollte nicht abbrechen, da ich die Welt und den Aufbau schon interessant fand. Uns begegnen – neben einigen cringe-spice-Szenen – jede Menge Fae in den verschiedensten Formen.
Morgans Aufgabe, unter den ganzen Fae eine einzige Stimme auszumachen, schien mir von Anfang an sehr unrealistisch, zumal die Welt riesig beschrieben wird. Zwischendurch war sie noch auf einer Akadmie, um dort über die Fae zu lernen und nach der Stimme zu suchen.
Drager als Protagonist und Drache ist vom Charakter her sehr stürmisch und herrisch, was aber ganz gut sein Wesen umstreicht. Dennoch war er für mich weniger interessant und ich konnte jetzt nicht so mit ihn und Morgan mitfühlen. Zahak hingegen war da schon interessanter, auch wenn wir wenig über ihn erfahren.
Die Auflösung, wer hinter der Stimme steckt, war ein guter Plottwist, auch wenn das der einzige für mich war. Ansonsten war die Story recht vorhersehbar und mir stellenweise viel zu cringe.
Von mir gibts nur 3 von 5 Sterne
Carina Schnell – Call my Heart Home
Carina hat es mal wieder geschafft, mich mit ihrer Geschichte vollständig zu überzeugen. Zum einen hängt das damit zusammen, dass in »Call my heart home« so viele wichtige Themen behandelt werden, wie den Umwelt- und Tierschutz, die Hawaiianische Kultur oder Krankheiten. Da ich mich selbst für den Tierschutz einsetze, schlägt mein Herz immer höher!
Die Thematiken wurden perfekt in den Text eingebaut, ohne, dass es zu aufdringlich wirkt.
Zum anderen erschafft Carina nahbare und authentische Figuren, und Erin und Shane passen so gut zusammen. Ihre Dynamik ist in jedem Dialog greifbar und vor allem gibt es keine unnötigen Dramen. Gerade Erins Perspektive hat mich berührt, da sie einerseits für ihren kranken Vater auf Hawaii bleiben will, andererseits hat sie ein Stipendium für eine Universität und muss sich entscheiden. Shanes Liebe zur Kunst ist sehr präsent und es macht Spaß, nach und nach mehr Informationen über ihn zu erhalten. Ich mochte auch den Aspekt, dass er in einem Baumhaus lebt und ich hatte den Ausblick auf das Meer ständig vor Augen.
Das Setting auf Hawaii war ebenfalls ein Highlight. Ich konnte den Sand zwischen meine Zehen förmlich spüren und mein Wanderlust-Heart hat heftig geschlagen. Außerdem war das mein erstes Buch auf Hawaii und die Insel ist auf meiner Bucket List hoch gerutscht.
»Call my heart home« hat mich berührt und durch den flüssigen und wunderbaren Sprachstil hatte ich das schnell durch. Ich brauche bitte jetzt Teil 2!
5 von 5 Sterne



Beril Kehribar – Empire of Sins and Souls 3
Rezensionsexemplar
Nach dem Cliffhanger von Band 2 wollte ich schon wissen, wie es weitergeht. Allerdings hatte ich bei Band 3 Angst, dass durch zu viele spicy Szenen die Spannung abnimmt.
Zu meiner Überraschung musste ich feststellen, dass Teil 3 deutlich besser als Teil 2 war und noch so geflutet wurde von unnötigen spicy Szenen.
Die düstere Atmosphäre zieht sich durch alle 3 Bände, was für mich eines der besten Momente in den Büchern ist. Vor allem werden wir auch nicht lang auf die Folter gespannt und erfahren, was mit Zoe passiert.
Es gibt hier einige wirklich gute Plottwists, die ich nicht habe kommen sehen und ich habe mich immer wieder gefragt, wer hier ein falsches Spiel spielt und wer tatsächlich auf Zoés Seite ist. Ohne großartig zu spoilern: jede*r bekommt das, was er/sie verdient!
Auch interessant waren die Perspektivwechsel, sodass wir neben Zoé auch die von Kas und Alexei mitbekommen haben. Das ermöglicht nochmal einen tieferen Einblick in ihre Gefühlswelt. Gerade Zoé macht hier eine nachvollziehbare Entwicklung durch und besitzt eine Stärke, die sie authentisch einsetzt. Vor allem wirkt sie nicht mehr naiv sondern hat ein paar Badass-moves parat. Das macht sie sehr sympathisch.
In diesem Teil erfahren wir auch mehr über Xanthia und dessen Hintergründe, was der Story an sich nochmal Tiefe verliehen hat. »Das zerissene Herz« ist auf jeden Fall ein würdiger Abschluss der Reihe, einige Plottwists und spannende Wendungen bereit hält.
3.5 von 5 Sterne



Lara Große – If We Were Gods
Rezensionsexemplar
Dank des Leaf Verlags habe ich die tolle Möglichkeit bekommen, If we were gods von Lara Große zu lesen.
Allein optisch ist das Buch schon ein Highlight, angefangen von wunderschönen Cover bis hin zur Innengestaltung. Aber könnte mich die Geschichte auch überzeugen?
Ja! Leute ja!
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Zu erst einmal haben wir hier ein ausgeklügeltes und anderes Magiesystem: Wir haben die Arkanen Ebenen, die von den Studierenden der Arcane Academy erforscht werden. Jede Ebene beinhaltet eine bestimmte Fähigkeit und es den Studierenden nur erlaubt, bis zur 13. Ebene vorzudringen. Dennoch begeben sich Olivia und Co heimlich auf die höheren Ebenen in der Hoffnung, Unsterblichkeit zu finden. Ich finde, man wird nach und nach in das komplexe System eingeführt und es hat so viel Spaß gemacht, die Arkanen Ebenen kennenzulernen.
Auch die unterschedlichen Charaktere konnten mich komplett überzeugen. Olivia als Protagonistin hat ein Stipendium erhalten, weshalb sie an der Elite Akademie überhaupt studieren darf. Sie beweist durch die Seiten hinweg eine Coolness und vor allem Geschick. Aber auch Milo, Saxa und Oscar sowie Nasir und Tamara waren authentisch dargestellt. Die Liebesgeschicht(en) laufen nebenbei, der Fokus liegt hier wirklich auf der spannenden Story und der Magie. Ich liebe das! Allen voran konnten mich die krassen Plottwists überzeugen. Ich weiß nicht, wie oft ich dieses »WTF«-Gefühl hatte. Immer wenn ich glaubte, ich wisse was passiert, wurde ich eines besseren belehrt. Genau das hat mir gefallen und ich bin im letzten Drittel einfach nur durch die Seiten geflogen.
Die Grundstimmung ist schon etwas düster und die Arkane Magie wird von vielen Menschen nicht gern gesehen. Auch das Ende hat mich zerstört und was komplett anders. Lara hat mich definitiv wieder voll gecatcht und »If we were Gods« bekommt auch 5 Sterne!



April Dawson – Starting something great
Rezensionsexemplar
Mein letztes Buch im März, war »Starting something great«. Somit habe ich diese Reihe abgeschlossen, die mich ab Band 1 komplett fesseln konnte und jeder Teil ist einzigartig (und unabhängig lesbar).
In Teil 3 begegnen wir Jasmina, die als Make-up Artist bei Start Entertainment arbeitet. Mit dem Großteil ihrer Einnahmen finanziert sie ihrer Schwester das Studium.
Mina erfährt, dass sie der erfolgreichen Band »Saving Winter« auf Tour begleiten muss, und somit Julian jeden Tag sehen muss. Vor zwei Jahren haben Mina und Julian in Bosnien einen Sommer zusammen verbracht.
Dementsprechend gibt es immer wieder Kapitel, die in der Vergangenheit spielen und das Kennenlernen (und Verlieben) zwischen den beiden Protas schildern. Die Anziehung der beiden ist direkt spürbar, auch wenn Mina sich zu beginn unsicher ist, da Julian ein Star ist. Der Second-Chance wird hier so gut behandelt und mir wurde ein bisschen auch das Herz gebrochen.
Was ich an Julian so mochte war, dass er als Rockstar keine Red Flag war sondern sich teilweise verletzlich zeigte und wirklich alles für Mina tut. Generell liebe ich das an der Reihe, dass unsere Stars hier keine überheblichen Protas sind, sondern nahbar und authentisch wirken. Normalerweise mag ich den Celebrity-Trope nicht so sehr. April konnte mich durch die Bände komplett überzeugen. Ich bin ein bisschen traurig, dass die Reihe endet, freue mich aber umso mehr auf neuen Nachschub von April!
5 von 5 Sterne

