Bei meinem Lesemonat Mai war dieses Jahr gefühlt alles dabei. Ich habe mein erstes (bewusstes) Dark Romance Buch gelesen, spannende Urban Fantasy Bücher entdeckt und den weltweiten Bestseller »Ein wenig Leben« verschlungen. Ich habe neue Buchreihen angefangen und eine andere beendet. Deshalb stelle ich euch hier jetzt meine Rezensionen zum Nachlesen vor. Ich schaffe es irgendwie auch nicht mehr, alle Bücher bzw. Rezensionen als Beitrag bei Instagram hochzuladen, weshalb ich die immer gesammelt hier poste.
Alexandra Flint – Kein Sturm zu nah / Kein Ozean zu tief
„Kein Sturm zu nah“ ist der zweite Teil der „Tales of Sylt“ Reihe und hat mich in den Bann gezogen. Die Geschichte von Elisa und Jonah ist packend und mitreißend. Die beiden harmonieren soooo gut miteinander. Die Spannung ist vom ersten Augenblick an spürbar – auf eine authentische Weise, die ich super fand.
Elisa zieht von Australien zurück nach Sylt, um ihre eigenen Träume zu verwirklichen. Im Laufe der Story beweist sie Mut und ihre Entschlossenheit, da sie sich gegen ihre Eltern stellt. Es gibt kein unnötiges Drama und die Handlung bleibt realistisch und konzentriert sich auf die wesentlichen Aspekte der Beziehung zwischen ihr und Jonah.
Auch „Kein Ozean zu tief“ hat mich begeistert. Wir begegnen Lou, bei der das Reiseblogging eine zentrale Rolle spielt. Als jemand, der selbst gerne reist und darüber berichtet, fand ich diesen Aspekt besonders ansprechend. Ich habe eh gerade das dringende Bedürfnis zu verreisen. Lou trifft auf den bekannten Travel Blogger Kai und um sein Image aufzubessern, gehen die beiden auf eine gemeinsame Reise, bei der es ordentlich knistert.
Die Freundesclique EMIL ist mir ans Herz gewachsen. Ihre Dynamik und die gegenseitige Unterstützung verleihen den Büchern Tiefe und Wärme. Friendship Goals Pur! Sylt als Setting ist wunderbar. Die Beschreibungen der Insel und ihrer Atmosphäre sind so lebendig, dass man sofort dorthin möchte. Alexandras Sprachstil ist mal wieder genial. Die Dialoge sind lebendig und realistisch, die Beschreibungen atmosphärisch und die Erzählweise flüssig und angenehm. Besonders die bildhafte Sprache konnte mich packen. Je nach Sturm oder Ozean kamen passende Phrasen in den Büchern vor.
Ich gebe Teil 2 und 3 jeweils 4.5 von 5 Sternen
Dana Schwartz – Immortality 4
Ein Low Light dieses Jahr war leider Immortality, nachdem Anatomy für mich ein richtig starkes Buch war.
Hazel konnte mich leider hier von ihrer Entwicklung nicht überzeugen und im Allgemeinen war das Buch extrem vorhersehbar. Ich wurde rein gar nicht überrascht und so die ganze Spannung und Faszination von Teil 1 war wie fortgeblasen. Ich habe mich mehr oder weniger durch die Seiten gequält, lediglich die Kapitel der Geheimgesellschaft waren etwas unterhaltsam. Auch das Ende war für mich nicht zufriedenstellend.
Leider gibt es auch nur 2 von 5 Sterne
Thorid Larsson – Nordseewolken
Die Nordseewolken von Thorid Larsson konnten mich hingegen sehr überzeugen. Hannahs Leben nimmt eine Wendung, als sie von ihrem Freund verlassen wurde und kurzer Hand zieht sie zu ihrer Tante nach Ostfriesland, um dort in der Hafenapotheke zu arbeiten und dieser neuen Wind einzuhauchen. Für mich ist das ein atmosphärischer, cosy, Wohlfühlroman, der alles hatte, um mich glücklich zu machen.
Hannah trifft dort auf Frieder dem Tierarzt und nach einiges Missverständnissen funkt es gewaltig zwischen den beiden. Bücher, in denen Tiere eine Rolle spielen, lassen mein Herz generell sofort aufblühen.
Es gibt tolle Dialogische, ernste Themen die das Buch behandelt sowie eine gute Portion Humor.
Von mir gibt es auch 5 von 5 Sterne
Ryvie Fux – The Sacred Heart
In „The Sacred Heart“ von Review Fux begleiten wir Liz, eine Gestaltwandlerin, die sich in eine Hirschkuh verwandeln kann und (mehr oder weniger unfreiwillig) das Königreich der Menschen besucht, wo sie zum unerwarteten Gast im Schloss wird. Ihr Ziel ist es, ihre Freundin, die Prinzessin vor ihrer Krankheit zu retten.
Vorab: Können wir vorher eben über das wunderschöne Cover sprechen?
Das Buch konnte mich durch eine gemütliche, unaufgeregte Atmosphäre in den Bann ziehen und erzählt ein wunderschönes Märchen, das moderne Sprachelemente mit Magie verbindet.
Also: ein Cozy Märchen, welches man durch einen tollen Sprachstil verschlingen kann.
Liz als Gestaltwandlerin war für mich faszinierend, da ihre Fähigkeit, sich in eine Hirschkuh zu verwandeln, sehr eindrucksvoll beschrieben wird. Sie kann zudem mit den Tieren des Waldes sprechen, was mich sehr amüsiert hat.
Mutig und entschlossen wagt sie sich in die Welt der Menschen und erlebt dort ein Abenteuer, wobei sie die magische Verbindung zu den Wäldern und Tieren stets beibehält. Im Laufe der Story erfahren wir immer mehr über sie seltenen weiße Hirsche.
Besonders gefallen hat mir der moderne Sprachstil, der das Märchen frisch und zugänglich macht. Auch die Nebencharaktiere wie die Dienstmagd Kati, der Fuchs oder das Eichhörnchen machen einen sympathischen Eindruck und sorgen für Unterhaltung.
Lediglich bei dem Finale hätte ich mir etwas mehr Spannung gewünscht, da mir Liz‘ Feindin – die böse Hexe – zu schnell besiegt wird. Insgesamt aber ein bezauberndes Märchen, das ich empfehlen kann.
Deshalb gibt es auch 4,5 von 5 Sterne von mir
V.E. Schwab – A Gathering of Shadows
Irgendwie ist es bei mir zu einer Art Tradition geworden, dass ich mir Bücher von V.E. Schwab in den Staaten kaufe. A Gathering of Shadows habe ich mir mal in San Diego gekauft und habe es im Mai gelesen. Teil 1 fand ich damals so unglaublich gut, weshalb meine Erwartungen da auch relativ hoch waren. Der Anfang konnte mich auch total packen, gerade Delilas Leben als Freibeuterin hat es mir da angetan. Ihr Charakter wird mit Intelligenz, Charme und Witz untermalt – deshalb mochte ich sie auch in Teil 1 so gern. Kells Story hingegen wirkt hier relativ unspektakulär und nach dem grandiosen Start, war sein Part total schwach. Generell wurde das Buch hier zunehmen langweiliger.
Kell und Delila treffen wieder aufeinander und müssen zusammen ein Turnier beschreiten. Auch das war ziemlich blass geschildert. Und genau hier war ich von Delila auch so enttäuscht: sie wirkt hier unfassbar naiv und sie tut Dinge, die ihrem intelligenten Charakter nicht entspricht. Meine anfängliche Bewunderung verflog und wurde zu einer Art Enttäuschung. Ich habe mich mehr oder weniger dann nur noch beim Lesen gelangweilt, aber das Ende hatte es nochmal in sich. Es gab zwar keine krassen Plottwists, aber es nahm zumindest wieder Fahrt auf.
Es war zwar nicht vorhersehbar, aber es gab auch keine krassen Wendungen. Teil 3 will ich schon noch lesen, weil noch ein paar Fragen offen blieben.
Von mir gibt es nur 3 von 5 Sterne
Sarah J. Maas – Crescent City 2
Ich glaube, ich muss an der Stelle nicht erwähnen, wie sehr ich die Bücher von SJM liebe. Sie erschafft einzigartige Welten und tollen Charakteren. Auch wenn die Welt Rund um Crescent City moderner ist als in Throne of Glass oder ACOTAR, macht jede Seite Spaß.
Am Anfang hatte ich etwas Probleme in die Geschichte einzutauchen, da wir mit einer Art Ermittlung starten und ich die ganze Zeit dachte, ich hätte aus Teil 1 etwas verpasst. Aber nach ein paar Seiten wird alles klar. Generell bleiben die Ermittlungen extrem spannend und während der Seiten (ja, es ist ein dicker Wälzer) kommen immer wieder neue Beweise.
Die Harmonie zwischen Bryce und Hunt ist extrem. Spürbar auf jeder Seite und voller Dynamik. Bryce ist auf jeden Fall super tough und sagt immer was die denkt. Sie weiß mit ihren Reizen umzugehen und treibt Hunt nicht selten in den Wahnsinn. Auch Ruhn Danaan – ihr Bruder – lernen wir hier kennen und er ist einfach mega! Wirklich, ich hab mich ein bisschen in Kronprinzen der Valbaran Fae verliebt. Er und Hunt liefern sich so tolle Wortgefechte, dass ich sehr oft lachen musste. Die Dynamik zwischen den Dialogen, den Beziehungen zu allen untereinander, aber auch zu den Morden ist so gut gelungen.
Aufgrund der Tatsache, dass wir hier sehr viele Charaktere haben, wird es zwischendurch mal verwirrend, wer welche Interessen verfolgt.
Zum Ende hin baut sich so etwas Krasses auf. WIRKLICH! Das Ende hat mich mit offenem Mund zurückgelassen. Ich wusste zwar, dass hier das Multiverse (zu ACOTAR) verdeutlicht wird, aber die letzte Seite war noch viel viel krasser. Ich hatte eine Gänsehaut und Tränen in den Augen.
Man merkt, wie viel Liebe zum Detail in den Büchern steckt und vor allem, wie alles zusammenhängt. Auch wenn es zwischendurch mal ein paar Längen gab, hatte ich nie das Bedürfnis das Buch zur Seite zu legen. Wie oben genannt ist das Buch deutlich moderner, aber dadurch nicht weniger schlecht. Man muss sich halt nur darauf einlassen.
Von mir gibt es 5 von 5 Sterne.
Hanya Yanagihara – Ein wenig Leben
Ein Wenig Leben ist mir tatsächlich bei TikTok zum ersten Mal richtig begegnet. Ich hatte es vorher oft in der Buchhandlung gesehen, aber ich dachte immer, dass sei eine Biografie 😀
Nachdem TikTok mich darauf aufmerksam gemacht hat, stand für mich klar, dass ich es lesen musste.
Und es war hart! Judes Leben hat mich so krass gepackt, ich musste mehr als einmal Schlucken. Immer wenn man dachte, es kann nicht schlimmer werden, wurde es schlimmer. Viel viel Schlimmer.
Aber beginnen wir von vorn:
Das Buch dreht sich um eine Freundesclique, die wir ab dem College bis zum Tod begleiten. Wir bekommen alle Höhen und Tiefen in den jeweiligen Leben mit. Am Anfang fand ich es noch schwer, die einzelnen Charaktere auseinander zu halten, aber es wird auf jeden Fall im Laufe der Geschichte besser.
Das Buch ist vollgepackt mit Schicksalschlägen, Rassismus, Krankheiten, Queer-Feindlichkeit, mit denen die Protagonisten zurechtkommen müssen. Den Hauptteil der Kapitel nimmt Jude ein, der mir sehr ans Herz gewachsen ist. Gerade sein Leiden ging mir tief ins Fleisch. Gerade seine Krankheiten, seine Psyche wird stark thematisiert und manchmal war es wirklich schwer weiterzulesen.
Bevor ihr »Ein wenig Leben« lest, solltet ihr euch unbedingt die Triggerwarnungen durchlesen. Es ist definitiv keine leichte Kost, zumal das Buch knapp 1000 Seiten hat.
Das Ende hat mich auf jeden Fall sehr zerbrochen.
5 von 5 Sterne gibt es dafür.
Maike Voß – Sirens
Der Klappentext zu Sirens hat mich damals direkt angesprochen, zumal ich (bewusst) kein Buch über Sirenen bzw. Meerjungfrauen gelesen habe. Und die Sirenen hier sind ganz anders als man denkt.
Für mich das Buch eine sehr gelungene Urban Fantasy Geschichte, die in meiner Lieblingsstadt London spielt. Regan als Protagonistin ist eine sehr mutige, toughe Frau die es wirklich faustdick hinter den Ohren hat. Manchmal zu sehr, denn an der ein oder anderen Stelle hätte ich vermutlich anders reagiert. Aber sie hat einen sooo lustigen und liebevollen Wasserdrachen, der mich sehr oft zum Lachen gebracht hat.
Wir haben hier das typische, magische und atemberaubende Setting, dass unsere Protagonistin eine neue, fantastische Welt entdeckt. Im Laufe der Geschichte werden noch spannende Geheimnisse das Lesen bereichern und vor allem das Ende hat es in sich! Ich bin sehr gespannt, wie es hier weitergeht.
Sirens bekomt 4 von 6 Sterne
Kristina Quills – Das Erbe der Seher
Der zweite Teil von „Das Erbe der Seher“ von Kristina Quills hat mir nochmals besser gefallen als der erste!
Valery macht eine beeindruckende Entwicklung durch, als sie in einem Tempel ihre Fähigkeiten trainiert und mit ihren Aufgaben wächst. Allein der Weg zum Tempel – und was für Wesen dort auf sie warten – haben mich direkt in den Bann gezogen. Es war alles sooo gut beschrieben und das Buch hat einfach direkt Spaß gemacht.
Besonders faszinierend finde ich die Magie der Elemente und Kristalle, die in diesem Buch eine zentrale Rolle spielten. Gerade weil die Magie hier anders dargestellt wird, ist die Story etwas besonderes:
Zurück an der Academy wird es spannend und Valert weiß nicht, wem sie trauen kann. Als Leserin habe ich definitiv mit ihr gelitten. Auch Liam begegnet uns wieder, aber was ist mit Julien, die sie im Tempel kennengelernt hat?
Die Richtung geht zu einem aufregenden Love Triangle, was mir sehr gut gefallen hat, ohne zu viel Platz und Spice einzunehmen. Aber wem kann Valery wirklich trauen? Zum Ende hin wird es unglaublich spannend und das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger, der mich sehnsüchtig auf den nächsten Teil warten lässt. Ich denke immer noch darüber nach, was da geschehen ist. Für Fans von den Shadow Hunters, Academy Vibes und Magie ist dieses Buch ein absolutes Muss!
Deshalb gibts von mir 5 Sterne.
Jane S. Wonda – Dark Prince
Dark Prince hatte eine Sogwirkung auf mich! Ich mochte den Dark Princen als Figur sehr gern, weil er moralisch grau handelt und ich seinen Widerspruch total verstehen konnte.
Florence als Protagonistin war definitiv anders, als ich sie mir vorgestellt hätte. Grundsätzlich hätte ich in vielen Situationen komplett anders reagiert, aber ihre Stellung, ihre Armut und ihre Hoffnungslosigkeit kommen sehr gut zur Geltung.
Davies fand ich furchtbar! Dieser Typ ist für mich eine wandelnde Red Flag, aber genau das wollte die Autorin damit bezwecken. Hin und wieder fand ich gewisse Teile sehr unrealistisch und ein bisschen too-much, aber die Thrill-Elemente waren spannend und haben mich immer am Lesen gehalten. Handlungstechnisch baut sich da – vor allem im Hintergrund – sehr viel auf und ich bin wirklich gespannt, wie sich die gesamte Story noch entwickelt.
Von mir gibt es 3 von 5 Sterne