Nach meinen Eindrücken aus Kairo und Luxor war die nächste Etappe eine Nilkreuzfahrt – ein Highlight, auf das ich mich besonders gefreut hatte. Ich hatte die ganze eine romantische Vorstellung aus Agatha Christies Buch »Tod auf dem Nil« im Kopf, aber die Realität sah dann doch etwas anders aus.
Die Fahrt auf dem Nil bot die perfekte Mischung aus Entspannung und Kultur. Und obwohl der Nil bis zur Staumauer eher eine braune Plörre ist, sind die Ufer relativ grün bewachsen.
Nilkreuzfahrt: Entspannung und Gastfreundschaft pur
Die Crew an Bord des kleines Schiffs war unglaublich freundlich und zuvorkommend. Ich habe mich wie eine Prinzessin an Board gefühlt, denn sie haben einem beinahe jeden Wunsch direkt abgelesen.
Als ich eine Magenverstimmung hatte, kümmerte sich die Crew rührend um mich und sorgte dafür, dass es mir schnell besser ging: mit Toast, Reis und einem Gebräu, das den Magen beruhigt.
Besonders beeindruckt war ich von der Boardküche: Obwohl es am Buffet bereits eine große Auswahl an vegetarischen und veganen Gerichten gab, ging der Chefkoch noch einen Schritt weiter und bereitete jeden Tag ein extra vegetarisches Gericht für mich zu. Ich habe zwar betont, dass es genug für mich am Buffet gab und er wegen mir bloß keinen Mehraufwand betreiben soll (ich fühle mich dann immer schlecht), hat er mir jeden Tag etwas zusätzliches gekocht.
An Deck gab es einen kleinen Pool und Sonnenliegen, die ich ausgiebig genutzt habe, um zu lesen und mich zu bräunen. Stundenlang habe ich dort gelesen und die warmen Sonnenstrahlen genossen. Zwischen den Ausflügen war das auch entspannend, sich dort auszuruhen. Obwohl ich den Herbst liebe, vermisse ich gerade die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut.
Faszinierende Ausflüge entlang des Nils
Während der Kreuzfahrt gab es zahlreiche Ausflüge, die man vorab oder auch spontan buchen konnte. Diese boten die Gelegenheit, noch tiefer in die ägyptische Kultur und Geschichte einzutauchen. Besonders beeindruckend waren die verschiedenen Tempelanlagen, die wir besucht haben. Jede davon erzählte ihre eigene Geschichte (meistens waren sie doch irgendwie düster) und gab mir einen Einblick in die reiche Mythologie des Alten Ägyptens. Ich bin nach wie vor fasziniert davon und meine Buchidee wächst. Der Tourguides wusste auf jede Frage eine Antwort und kannte sich hervorragend aus. Natürlich war es zwischendurch anstrengend, bei über 30 Grad durch Anlagen zu laufen, Erzählungen zu lauschen, während mach innerlich nach Wasser lechzt, doch es war hochinteressant.
Ein Highlight war der Ausflug zu einer Tempelanlage, die auf einer Insel lag. Mir fällt dazu jetzt nicht der Name ein. Ein kleines Bötchen brachte uns dorthin und es tat gut, dass nicht so viele Menschen mit an Board waren. Die Anlagen beinahe allein zu erkundigen war schon etwas Besonderes.
Assuan
Auch die Besichtigung der Assuan-Staumauer war ein interessanter Programmpunkt. Diese monumentale Struktur, die in den 1960er Jahren erbaut wurde, ist eine der größten Talsperren der Welt. Sie staut den Nil auf einer Länge von rund 500 Kilometern und bildet den Nassersee, einen der größten künstlichen Seen weltweit. Die Staumauer hat nicht nur einen großen Einfluss auf die Energieversorgung des Landes, sondern auch auf die Landwirtschaft und den Wasserhaushalt Ägyptens.
Doch auch dort tummeln sich Straßenhunde, die mir leid taten.
Und nein, ich habe während der Reise keine Krokodile gesehen, obwohl ich natürlich immer wieder einen Blick auf das Wasser geworfen habe. Vielleicht war es auch besser so!
Laut Aussage gibt es zwischen Kairo und dem Assuan Staudamm auch keine Krokodile mehr, da sie dort vertrieben wurden. Erst nach der Staumauer sind dort wohl wieder welche.
Die Kreuzfahrt bot mir die Gelegenheit, tief in die ägyptische Geschichte einzutauchen. Durch die vielen Ausflüge und Erklärungen der Reiseführer konnte ich viel über die alten Götter, Pharaonen und Tempelrituale lernen. Mein Paps hat mir vor Jahren schon Bücher über das Alte Ägypten geschenkt und irgendwie habe ich seitdem eine besondere Faszination. Und das alles in echt zu sehen war für mich wirklich ein Lebenshighlight.
Es ist einfach unvorstellbar, dass Menschen vor tausenden von Jahren massive Tempelkomplexe gebaut haben, ohne die Technik und Hilfen, die wir heute haben.
Entspannung pur: Die letzten Tage in Hurghada
Nach all den kulturellen Eindrücken und dem intensiven Sightseeing der letzten Tage war es an der Zeit, die Reise mit etwas Entspannung ausklingen zu lassen. Die letzten fünf Tage waren deshalb Strandurlaub in Hurghada. Sonnen, lesen, essen und entspannen standen hier ganz weit oben an der Tagesordnung.
Hier konnte ich einfach die Seele baumeln lassen, die Sonne genießen und mich vom Rauschen des Meeres beruhigen lassen. Das Meer war sauber und warm und eine passende Abkühlung.
Fun Fact: ich war nicht einmal im Pool in dem Hotel, sondern nur im Meer.
Das Einzige, was mich so ein bisschen gestört hat, waren die zwischendurch laute Musik und der ständige Versuch der Animateure, einem zu irgendeiner Tätigkeit zu überreden.
Wenn ich entspannen will, bevorzuge ich doch Ruhe und ich werde bei 35 Grad sicherlich kein Volleyball spielen.