Bevor es morgen für mich nach Dublin geht, gibt es hier noch meinen Lesemonat November aus 2022. Ich versuche, die restlichen Monate auch so schnell wie möglich nachzuholen, damit ich wieder „up to date“ bin. Also, im November habe ich fünf Bücher gelesen und welche das sind, zeige ich euch jetzt.

Leigh Bardugo – King of Scars

Niemand weiß, was Nikolai, während des blutigen Bürgerkrieges durchgemacht hat. Und wenn es nach ihm selbst geht, soll das auch so bleiben.
Jetzt, wo sich an den geschwächten Grenzen seines Reiches neue Feinde sammeln, muss er einen Weg finden, Ravkas Kassen wieder aufzufüllen, Allianzen zu schmieden und eine wachsende Bedrohung für die einstmals mächtige Armee der Grisha abzuwenden.
Doch mit jedem Tag wird in dem jungen König eine dunkle Magie stärker und stärker und droht, alles zu zerstören, was er aufgebaut hat.

Nikolai, Zoya und Nina gehören definitiv zu meinen Lieblingscharketeren aus dem Grishaverse und genau die drei treffen in King of Scars aufeinander. Beziehungsweise behandelt das Buch 2 Stories: einmal die, von Nikolai und Zoyas Reise und Ninas Geschichte nach der Zeit der anderen Bücher. 

Durch die vorangegangenen Bücher hatte ich also garkein Problem mich in die Geschichte einzufinden. 
Jedoch muss ich gestehen, dass ich die erste Hälfte des Buches stellenweise sehr langatmig fand und ganz besonders das Militär-bzw Politik Gerede war mir einfach zu viel und ermüdend. Ab der zweiten Hälfte werden die Geschichten auch schlagartig besser und vorallem fesselnder. Wir bekommen viele neue Einblicke in die Welt der Grisha und uns begegnen spannende Plot-Twists. 
Die Harmonie zwischen Zoya (mit ihrer kalten Art) und Nikolai, dem Charmeur, hat mir extrem gut gefallen und mich oft zum Lachen gebracht. Beide gehen bis an ihre Grenzen. Es wird auf jeden Fall sehr magisch, mystisch und düster.

Ninas Undercover Einsatz in Fjerdan hat mich auch total gefesselt und gemeinsam lüftet sie mit Adrik und Leonie ein paar düstere Geheimnisse🙏🏻

Beim Lesen begegnen uns immer wieder „Alte Bekannte“ aus den anderen Büchern, was das Buch nochmal aufgelockert hat. 
Der Sprachstil von Leigh ist wie immer flüssig und passt hervorragend zur Geschichte.

Von mir gibt es 3,5 Sterne und ich bin sehr gespannt auf Band 2, denn das Ende war schon ziemlich krass.

Deborah Hewitt – Soulbird 2
Nach einem tragischen Verlust kehrt die junge Alice Wyndham in die verborgene Parallelwelt Londons zurück. Dort will sie alles über ihre Herkunft und ihre erwachende Magie herausfinden. Denn Alice hat eine Verbindung zu Nachtschwalben, wundersamen Vögeln, die die Seele eines Menschen hüten. Doch ihre Gabe ist auch mit einem gefährlichen Vermächtnis verbunden. Der dunkle Fluch stellt ihre Liebe zu dem geheimnisvollen Verbrecherjäger Crowley auf eine harte Probe und droht, ihre ganze Welt ins Verderben zu stürzen. Um sie zu retten, muss Alice nicht weniger besiegen als den Tod selbst …

Nachdem ich den ersten Band von Soulbird eher durchschnittlich bis okay fand, fing der zweite Teil sehr vielversprechend an und anfangs hat mich das Buch auch total mitgerissen. Das ändert sich aber in Richtung Mitte, da es einige Stellen gibt, die ziemlich langatmig sind und es gibt meiner Meinung nach zu viele verschiedene Richtungen und Handlungsstränge in diesem Buch. Der rote Faden hat mir hier eindeutig gefehlt. Ging es jetzt darum, wer Alice leibliche Mutter ist? Darum, das Aufnahmeritual zu bestehen? Darum, die Forschungsarbeiten von Reid zu studieren oder doch eher darum, den Wachstum des Sommerbaumes zu stoppen? Das war mir einfach zu viel Thematik für einen Band.

Hinzukommt, dass sich Alice und Co. meiner Meinung nach häufig komisch verhalten und es gab Sätze, die ich zwei Mal lesen musste da sie gefühlt ohne Sinn und Verstand im Buch auftauchten. Auch die Beziehung zwischen Alice und Crowley war merkwürdig: Im ersten Band schwor sich Alice, nie wieder etwas mit ihm zu tun haben zu wollen und nach einigen gescheiterten Versuchen ihm aus dem Weg zu gehen sind sie wieder ein Herz und eine Seele. Die Beziehung war mir nicht tiefgründig genug. Zu beiden konnte ich keine Verbindung aufbauen.

Die „Runner“ der Rookery, also die Polizei, konnte ich ebenfalls nicht ernst nehmen da keiner ihnen Respekt schenkte, deshalb waren sie für mich eher Witzfiguren. Apropos Figuren: In Teil eins gab es die Beaks, die versuchten die Rookery zu zerstören. Die wurden im zweiten Teil auch nicht mehr erwähnt.

Erwähnt wurde aber eine Erin/Eris Mawkin. Wie sie tatsächlich heißt, weiß ich nicht da sie mal so, mal so geschrieben wurde. Ich denke, das ist ein großer Fehler in dem Buch. Noch etwas, was mich verwirrt hat: Im Epilog haben sich Bea und Sasha zum ersten Mal kennengelernt und die beiden sind direkt Feinde. Wieso? Weshalb? I dont know

Die Verbindung zwischen dem London Stone und dem Rookery Stone war mir auch viel zu plötzlich und zu weit hergeholt. Und irgendwie wurde alles nur oberflächlich und aus heiterem Himmel erwähnt. Alice Gedanken waren auch oft verwirrend und unzusammenhängend, was mich wiederum oft verwirrt hat  Ja, es gab auch ein paar spannende Wendungen, wer Tuoni ist. Und nach wie vor liebe ich die finnische Mythologie in dem Buch, weil das wirklich etwas Neues ist. Den Anfang mochte ich sehr aber dann nahm das Buch an Stärke ab.

Deshalb gibt es für mich auch nur 2,5 Sterne für das Buch.

Julia Adrian – Die Dreizehnte Fee
Für tausend Jahre schlief die Dreizehnte Fee den Dornröschenschlaf, jetzt ist sie wach und sinnt auf Rache. Eine tödliche Jagd beginnt, die nur einer überleben kann. Gemeinsam mit dem geheimnisvollen Hexenjäger erkundet sie eine Welt, die ihr fremd geworden ist. Und sie lernt, dass es mehr gibt als den Wunsch nach Vergeltung. 

Für mich war das Buch eine enorme Abwechseln, da es eher eine düstere Märchenerzählung ist.
Lilith, die 13. Fee wacht nach einem tausend Jahre langen Schlaf auf und erfährt, dass ihre zwölf Schwestern dafür verantwortlich waren. Und nun will sie Rache!
Ihre Schwestern leben nun als böse Hexen und verbreiten Angst und Schrecken.

Ich mochte den Werdegang von Lilith, denn gegen ihre Vorstellung bekommt sie während der Story menschliche Gefühle. Trauer, Fürsorge, Liebe keimen in ihr auf. 
Besonders für den Hexenjäger, der sie eigentlich töten will, hat sie Gefühle.
Wobei die Beziehung der beiden einen Minuspunkt in mir hervorgebringt: dieser ständige Wechsel von „Liebe“ und „Hass“ war mir auf Dauer zu viel.

Die Spannung in dem Buch ist solide, einige Szenen sind schon sehr brutal und düster. Ich hätte mir zwischendurch mehr Spannung gewünscht, da die Story so vor sich her plätschert.
Auch gibt es einige Anspielungen auf die bekannten Märchen.

Ich muss gestehen, dass ich den Sprachstil nicht so sehr mochte, allerdings passte er wunderbar zu dem düsteren Märchensetting.
Alles in allem fand ich das Buch in Ordnung und der Cliffhanger hat auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht. Band 2 habe ich auch schon gelesen!

Von mir gibt es 3 von 5 Sterne.

Holly Black – Book of Night
Rezensionsexemplar
Charlie ist eine gewöhnliche Betrügerin, die als Barkeeperin arbeitet und versucht, sich von der Untergrundwelt des Schattenhandels zu distanzieren. Doch als eine Gestalt aus ihrer Vergangenheit zurückkehrt, wird Charlies Leben ins Chaos gestürzt. Entschlossen zu überleben, gerät sie in einen Strudel aus Geheimnissen und Mord, in dem sie es mit Doppelgängern, merkwürdigen Milliardären, Schattendieben und ihrer eigenen Schwester zu tun bekommt – die alle verzweifelt versuchen, die Magie der Schatten zu kontrollieren.

Mein drittes Buch von Holly Black hat mir sehr gut gefallen und Charlie als Protagonistin war unterhaltsam. Charlie ist tough, mutig und weiß was sie will und hat ein paar geniale Tricks auf Lager, auch wenn sie anfangs etwas eingerostet war. Aber genau das macht sie so sympathisch. Die Kapitel aus ihrer Vergangenheit haben das Bild von ihr verstärkt, weswegen ich Charlie sehr authentisch fand 🫶🏻

Die Idee, dass man seinen Schatten füttern und züchten kann (und modifizieren) hat mir extrem gut gefallen und war eine willkommene Abwechslung. Blights sind Schatten, die selbst handeln und denken können. 
Ich fand es auch gar nicht so schlimm, dass man in die “magische Welt” nicht hereingeführt wurde sondern in Welt geschmissen wurde.

Was mich zwischendurch etwas gestört hat, waren die langatmigen Stellen und, dass grundsätzlich sehr viele Charaktere einbezogen wurden und es bei mir zwischenzeitlich zu Verwechslungen kam. Die Mainstory hatte mir persönlich zu viele Nebenzweige, sodass ich manchmal nicht recht wusste, was wichtig war und was nicht. Auch wurde mit Begriffen um sich geschmissen, die erst später in wenigen Worten erklärt wurden, wie zB “Hierophant” oder “Kabale”.

Die zweite Hälfte ist extrem spannend und fesselnd und das Ende hat mich wirklich umgehauen. Es kommen immer unvorhersehbare Wendungen und Charlie zeigt uns richtig, was in ihr steckt. Auch die Thrill-Elemente haben mich beeindruckt .

Hollys Sprachstil ist sehr flüssig zu lesen und es gab Stellen, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. Aber Cliffhanger am Schluss war schon hart, dabei hatte ich mich gefreut, zur Abwechslung mal einen tollen Einzelband zu lesen.

Das Cover gefällt mir sehr, es ist schlicht, nicht überladen aber es hat doch etwas Mystisches an sich.

Von mir gibt es 4 von 5 Sterne 
Danke an KNAUR für das Rezensionsexemplar

Mikkel Robrahn – Signs of Magic
Die mutige und wild entschlossene Matilda stammt eigentlich aus einer wohlhabenden Familie, doch die Spielsucht ihres Vaters hat die Godwins mit einem riesigen Schuldenberg belastet. Die einzige Chance, der Katastrophe zu entkommen, ist das traditionelle Turnier der Superreichen. Wer den jadegrün schimmernden Fuchs fängt, dem winkt ein hohes Preisgeld. Doch nicht allen ist daran gelegen, dass Matilda das Turnier für sich entscheidet.

Wow! Ich habe Signs of Magic einfach ab Seite eins geliebt! Denn der Einstieg der Story ist so unfassbar witzig, charmant und liebenswürdig, sodass ich die Albert und Matilda einfach extrem in mein Herz geschlossen habe. Obwohl das Buch anders anfängt als gedacht hat es mich direkt gefesselt. Wir lernen Albert kennen, der als Pizzalieferant und Trickkünstler Kinderaugen zum leuchten bringt und dann auf Umwegen auf Matilda trifft.Denn sie braucht einen Magier, um an dem Turnier teilzunehmen nur ahnt sie nicht, dass Albert nur ein einfacher Trickzauberer ist.Beide Protas waren mir einfach direkt sympathisch und vor allem echt und authentisch.

Ich habe die Geschichte quasi inhaliert, denn Mikkel schafft es durch einen wunderbaren Erzählstil, die Story fesselnd und witzig zu beschreiben.Ausgestattet mit einer ordentlichen Portion Magie geht es auch rasant durch die Wälder Englands, denn das Trio (es gibt noch einen weiteren Verbündeten) macht sich auf die Jagd nach dem Jadefuchs. Mir hat die Idee von dem Jadefuchs sehr gefallen und doch hatte ich Mitleid mit ihm (ich will nicht Spoilern).Die Kapitel während der Jagd waren spannend und ich habe mitgefiebert, zudem wirkte alles echt, da das Trio mit zahlreichen Unannehmlichkeiten zu kämpfen hat. Angefangen mit Essensrationen, keiner Dusche bis hin zu skrupellosen Personen, die Matilda & Co. ausschalten möchten.
Für mich haben alle Zutaten perfekt und harmonisch gepasst: das Setting, die Protas, die Magie und die Story, hinter der sich noch ein viel viel größeres Geheimnis verbirgt, als anfangs gedacht.Mich hat das Buch zu 100% überzeugt. Teil 2 habe ich auch schon weggeatmet und Teil 3 werde ich mir direkt besorgen, sobald ich meinen SuB etwas abgebaut habe.

Von mir gibt es deshalb auch 5 von 5 Sterne.

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